Am Bein Hochspringen und Bellen im Auto abstellen

[JohnnyP]

Ich habe mit Vito dem Zwerg eigentlich von Anfang an wenig Probleme gehabt.
Er ist anhänglich, hat keinen Jagdtrieb und hört in dem Rahmen, den er beigebracht hat gut.
Nun hat er allerdings zwei Marotten, die wirklich schwierig sind abzustellen.
Erstens das aufgeregte hochspringen/anspringen an meinem Bein, was mitunter sehr kratzig ist, durch die kleinen Krallen.
Er ist ein aufgedrehter ZP, wenn es um das rausgehen geht zB und da flippt er an mir hoch. Ich lasse ihn Sitz machen und erst wenn er etwas runtergefahren ist, leine ich an.
Allerdings bringt dieses zur Ruhe rufen bisher nichts im Bezug auf die Anspringerei.Hab ihn nun schon oft ermahnt und weggeschubst, wenn er wieder springt, aber er tut es immer wieder und bevorzugt von hinten.
Habt ihr einen Tipp, wie man das trainieren kann? Es geht mir halt darum, dass er mich erstens nicht anzupöbeln hat und zweitens kratzt es und drittens wenn er das draussen macht, saut er meine Hosen ein.

Zweites Problem ist das Auto. Reinspringen und fahren ist kein Thema, aber wehe ich halte an und wage mich das Auto aus zu machen, dann bellt er in einer schrillen Lautstärke, dass einem die Ohren klingeln.
Es hat etwas von "Nimm mich mit, nimm mich mit" und ist extrem unangenehm.
Auch hier versuche ich mit Ruhe etwas zu ändern. Sprich Auto aus, noch sitzen bleiben, langsam Türe öfnen etc. Auch wenn er aussteigt, dann lasse ich ihn warten bis die anderen draussen sind, er muß sitzen und ruhig sein, dann darf er raus. Leider bisher ohne großen Erfolg.
Habt ihr noch Rat?

Danke

[Spyro]

Passiert das Hochspringen nur, wenn es nach Draußen geht, oder auch wenn er dich begrüßt? Also bei Noel und Damals bei AJ habe ich einfach nichts getan und bin durch das Haus gegangen, als wenn kein Hund da wäre. Bei AJ hat das lange gedauert und bei Noel hab ich damit keine Probleme mehr. Er hat nur wenige Male gebraucht, bis er es verstanden hatte. So versuche ich auch dem vor Freude Pipi zu machen schon entgegen zu steuern. Wenn er aufgeregt ist, wenn es nach Draußen geht, dann kommt es hin und wieder noch vor, dass er mich anspringt. Ich ziehe dann seeeeeeehr leicht mein Bein etwas nach Oben und er legt sich dann zum anleinen hin. Wenn wir dann draußen sind und er wird aufgeregt, weil etwas neues passiert, dann beißt er kurz in die Leine und versucht dann auch an mir hoch zu springen. Damit hat er aber wenig Erfolg, denn dann springe ich ein gutes Stück weg von Noel und er landet mit deinen Pfoten ins leere. Bin schon gespannt, wie das alles in der Pubertät wird, denn diese kommt ja bald.

Ich finde es sehr gut, dass du ihn erst runterfahren lässt, denn das würde dir wahrscheinlich auch jede gute Hundetrainer sagen. Du könntest auch versuchen, deine nach unten gerichtete Innenhandfläsche ihm quasi vor die Nase zu halten, denn das hatte damals bei AJ gut geholfen.

Mit dem Autoproblem habe ich gar keine Idee. Aber auch hier finde ich es toll, wie du mit ihm arbeitest. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Training.

[JohnnyP]

Passiert das Hochspringen nur, wenn es nach Draußen geht, oder auch wenn er dich begrüßt?

Es passiert immer, wenn er aufgeregt ist. Wenn ich nach Hause komme, wenn wir in den Garten gehen, wenn wir raus wollen zum Gassi gehen, wenn er aus dem Auto springt, dreht er manchmal um und springt mich an, so von wegen "los komm jetzt". Trotz, dass ich ihn vorher hab sitzen und warten lassen, oder gerade deswegen.

deine nach unten gerichtete Innenhandfläche ihm quasi vor die Nase zu halten, denn das hatte damals bei AJ gut geholfen.

Tja, da er mich meist von hinten an der Wade anspringt, kann ich das mit der Hand nicht so praktizieren.

[Spyro]

Also immer... hmmmm...

Dann würde ich es einmal so versuchen...
Sobald er dich anspringt, egal von Hinten oder von Vorne würde ich ihn sofort ignorieren und von ihm ein Stück weggehen. Wenn er also von Hinten springt, von ihm weg und drehe ihm dein Gesicht zu. Dann hast du ja die Möglichkeit mit der Hand oder aber bei erneutem Hochspringen dein Bein zu nutzen. Ich schiebe mein Bein immer etwas nach Oben und drehe meine Hüfte leicht. Ist er mit allen vier Pfoten auf dem Boden, dann sofort etwas ganz tolles anbieten. Zuerst einmal wirst du damit zwar keine Ruhe rein bringen, aber er wird es sicherlich sehr schnell raus haben. Wie immer ist hier Timing das A und O, aber das weißt du ja schon mit deiner sehr guten Erfahrung

Ich frage mich nur die ganze Zeit über, warum macht er es? Ist es, weil er der Boss sein will? Oder weil er mit dir über die Hunde-Sprache reden will? Ich habe mal einen tollen Bericht gelesen... Dort wurde beschrieben, dass Hund immer auf Augenhöhe "reden" oder sich begrüßen. Manche Hunde wollen an deinen Mundwinkel ran, weil sie es unter Artgenossen genauso tun. Um da natürlich ran zu kommen, muss der "kleine" Mann ja springen. Aber dies trifft natürlich nicht zu, wenn alles von hinten abläuft!

Edit:

Warum springt mein Hund mich an?
Er versucht, Ihre Mundwinkel zu erreichen, um sie abzulecken. Eine Geste, die Unterwürfigkeit zeigen soll. Nicht schimpfen, sondern entweder den Hund ignorieren, bis er ruhiger wird, oder sich hinhocken und ihn loben, wenn er auch unten bleibt.

Finde ich gar nicht schlecht... Ihn Loben wenn er AUCH UNTEN bleibt

[Hauptstadtpudel]

Luca (Großpudel) ist ja auch so ein Hüpfefloh und mt seinen 26 Kilogramm ist das nun auch nicht wirklich lustig.
Was machen wir?
Das Gleiche wie du...
Wenn ich ihn beaufsichtige, bremse ich ihn in allen "Aufgeregtheiten" aus (ich komm rein, es geht raus usw,). Er muss sitzen bis er es schafft nicht mehr zu hibbeln. Hibbelt er, "Warten!", ist er ruhig, Belohnung, will er die Belohnung reinhibbeln, geht die Hand zu, "Luca, warten!". Bolle sitzt dann neben ihm, das hilft abr nur ein klein bisschen. Ich steh die ganze Zeit, lass die Arme hängen und bin komplett ruhig (bei "fremden" Hunden bin ich echt superentspannt...). Wenn es dann aufgelöst wird und er will los stürmen, geht es gleich wieder ins Sitz.
Konnte manchmal dauern bis wir los kamen, aber er ist ein Schlauer und kapiert echt fix (und ist hoch motiviert, auch dank der Leckerli).
Allerdings macht sich auch jede Inkonsequenz (ach, gehen wir eben doch schon los, obwohl er noch nicht zur Ruhe gekommen ist) sofort bemerkbar!
Ich denke, du machst es genau richtig, vielleicht braucht der Zwerg ein bißchen länger?

Das im Auto klingt anstrengend...habe es nicht mehr im Kopf, kann er sonst alleine bleiben?
Wenn es Verlustängste sind müsste man sicherlich woanders anfangen als im Auto, oder?
Sonst würde ich es ähnlich wie beim Anspringen sehen, Alternative anbieten (Sitz), wenn das im Auto geht - brauchste aber ne zweite Person, wenn er es schafft für ein Sekündchen seine Klappe zu halten, Leckerchen, oder gleich raus aus dem Auto.
Sicherlich zeitaufwendig...

Erfolgreiches Training!

[JohnnyP]

Das im Auto klingt anstrengend...habe es nicht mehr im Kopf, kann er sonst alleine bleiben?
Sonst würde ich es ähnlich wie beim Anspringen sehen, Alternative anbieten (Sitz)

Vito kann gut alleine bleiben und bellt dann nicht.
Er ist zwar bellfreudig bzw sehr wachsam, wenn ich da bin, habe aber bisher nicht gehört, dass er bellt, wenn ich nicht da bin.
Hätte mir meine Mutter sicher schon gesagt.

Im Kofferraum lasse ich ihn ja sitzten bevor er aussteigen darf. Vorher würde er sicher nicht sitzen, da er mich dann nicht sehen kann.
Er sitzt meist mit dem tiefenentspannten Johnny in einem Abteil, das hält ihn vom motzen null ab.

Wird sicherlich ein echtes Geduldsspiel, diese beiden Dinge abzustellen.

[Hauptstadtpudel]

Ich kann mich an ein Video erinnern, bei dem das genau Thema war - bei einer der Clicker-Gurus. Da hat ein Australian Shepard sich nicht mehr eingekriegt, bevor es aus dem Auto ging. Vielleicht finde ich es noch, dann stell ich mal den Link ein, wenn du magst.
Hmm, dachte es sei von kikopup, kann es aber leider nicht mehr finden...

[MelanieR]

Er scheint in den Situationen ja eine irre hohe Erwartungshaltung zu haben und sich deshalb nicht mehr beherrschen zu können. Von daher würde ich versuchen diese Erwartungshaltung herunterzufahren. Also ihn immer einfach mal ins Auto verfrachten, eine Runde fahren, Zuhause wieder aussteigen - nichts passiert, Aufregung umsonst.
Zur Tür gehen, Leine nehmen, wieder weghängen, ganz normal weitermachen.

Beim Anspringen habe ich auch immer mal wieder das Bein angezogen, damit sie einfach abprallt, es im Gegenzug aber auch verstärkt, wenn sie sich beherrscht hat.

Vielleicht könntet ihr auch verschiedene Übungen zur Impulskontrolle machen, damit Vito lernt sich im Zaum zu halten und zurückzunehmen

[JohnnyP]

Er scheint in den Situationen ja eine irre hohe Erwartungshaltung zu haben und sich deshalb nicht mehr beherrschen zu können. Von daher würde ich versuchen diese Erwartungshaltung herunterzufahren. Also ihn immer einfach mal ins Auto verfrachten, eine Runde fahren, Zuhause wieder aussteigen - nichts passiert, Aufregung umsonst.
Zur Tür gehen, Leine nehmen, wieder weghängen, ganz normal weitermachen.

Machen wir bereits. Er kommt morgens mit zum Kindergarten. Da ist es für ihn ja auch nur einsteigen, hinfahren, warten, heimfahren. Dennoch die Aufregung.

[pauline]

Ich denke, Du wirst einfach mehr Zeit einplanen müssen. Vito scheint über Jahre hinweg gelernt zu haben, dass ihn aufgeregtes und aufgedrehtes Verhalten weiterbringt. Ihn da jetzt ins Gegenteil zu verkehren braucht einfach sehr viel Zeit.

Tim verfügt ja auch über ein eher *hust* überschäumendes Temperament.

Ihm Ruhe in allen Situationen zu vermitteln dauerte einfach und dauert teilweise auch immer noch an (jetzt 18 Monate).

Er muss lernen, dass ihn Aufgeregtheit nicht weiterbringt. Hingegen ruhiges Verhalten.

Tim zappelte auf dem Arm. Ich bin stehengeblieben. Weiter ging es erst, wenn er sich auf dem Arm beruhigte.

Tim springt am Bein hoch. Ich erstarre zur Salzsäule und drehe mich von ihm weg, damit ich ihm nicht versehentlich durch Ansehen Aufmerksamkeit schenke. Schimpfen, runterschicken, wegschubsen brachte überhaupt nichts. Das drehte ihn nur noch mehr auf. Jetzt springt er mich überhaupt nicht mehr an. Es brachte ihn nicht weiter, also hat er irgendwann dieses Verhalten mir gegenüber nicht mehr gezeigt. Leider macht er es ab und an noch bei Besuchern. Da hat er ja immer wieder Erfolgserlebnisse, weil ihn die Leute dann streicheln. Da kann man den Leuten auch vorher sagen was man will, das wird ignoriert. *seuf*

Anleinen. Tim flippte und zappelte. Er wollte raus. Ich habe jeden Schritt erst dann weitergemacht, wenn Ruhe einkehrte. Dann dauerte das Anleinen halt auch schon mal 20min. Jetzt ist das hier inzwischen komplett entspannt und ruhig. Tim setzt sich auf die Matte neben der Haustür. Ich ziehe ihm Geschirr oder Halsband an. In Ruhe und langsam. Dann darf er entweder sitzen bleiben oder sich legen. Ich ziehe mir die Schuhe an. Tim sitzt oder liegt auf der Matte. Dann nehme ich die Leine. Tim setzt sich hin. Geht alles ohne Kommando. Leine dran und dann in Ruhe zur Haustür und in Ruhe zur Straße. Hat aber gedauert, bis das Flippekind das alles so wirklich ganz ruhig und entspannt konnte. *g*

Parallel zu Tims Ruhe musste ich an meiner Ruhe arbeiten. Mich machte das nämlich genervt, wenn ich vor lauter Flipperei und Aufgeregtheit seitens Tim so überhaupt nicht voran kam. Inzwischen bin ich da tiefenentspannt. Umso entspannter ich bin, umso entspannter ist Tim. Aufregung meinerseits setzt er sofort in Aufregung seinerseits um.

Zum Auto kann ich nichts sagen. Da war Tim immer schon völlig entspannt und ruhig. Ich kenne die Problematik allerdings von meinem früheren DSH Rüden. Der fiepte und jaulte im Auto vor lauter Aufgeregtheit vor sich hin. So richtig in den Griff bekommen habe ich das leider nie.

[Harli]

Zum Auto kann ich nichts sagen. Da war Tim immer schon völlig entspannt und ruhig. Ich kenne die Problematik allerdings von meinem früheren DSH Rüden. Der fiepte und jaulte im Auto vor lauter Aufgeregtheit vor sich hin. So richtig in den Griff bekommen habe ich das leider nie.

Ach ja, ich habe hier auch so einen Kandidaten zu sitzen, der das Im-Auto-Jodeln perfektioniert hat.
Ich weiß nicht, wie Vitos Vorgeschichte aussieht bzgl. Gewöhnung in seiner Welpenzeit beim Vorbesitzer. Aber bei Julian war es so, dass er Autofahren anfangs gar nicht gut fand und auch nicht gut vertragen hat. Um es ihm schmackhaft zu machen, sind wir dann erstmal nur ganz kurze Strecken gefahren, dann aussteigen und Party. Grundgedanke war, dass er lernt, dass Autofahren ganz nett ist, weil am Ende der Fahrt was Schönes passiert. Tja, da sind wir damals wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen. Irgendwann hat er dann tatsächlich nicht mehr als sabberndes Häufchen Elend im Auto gehockt sondern freudig wedelnd aus dem Fenster geschaut. Toll. Soweit. Verselbstständigt hat sich bei ihm aber die Erwartungshaltung, dass nun immer was Tolles passiert, wenn ausgestiegen wird. Und dass ich ihn dann mal im Auto "vergesse", weil ich eigentlich nur den Papiermüll am Containerplatz ausladen oder einen Brief bei der Post einwerfen will, quittiert er mit wildem Gekläffe: Hallo, wo gehst Du hin, ich bin hier auch noch drin! Hat sich dann noch soweit weiterentwickelt, dass er jetzt schon , wenn ich nur abbremse oder oft genug langsam irgendwo abbiege, anfängt zu winseln vor Aufregung: Jaaa, gleich sind wir da, juhuuu! Auf der Autobahn dagegen ist er ruhig, gleiches Tempo, nix mit Abbiegen, Abbremsen etc.
Außerdem kommt bei Julian noch dazu, dass er sich zu meinen persönlichen Leibwächter ernannt hat, und wenn ich abhaue und er seinen Job nicht machen kann, kriegt er Panik. Er ist halt sehr gewissenhaft. Allerdings nur, solange ich in Sichtweite bin, und da er schlecht gucken kann, sind das nur noch n paar Beller, dann ist er still und ergibt sich in das Schicksal der Arbeitslosigkeit. Julian will kein Chef sein, er will mich also nicht kontrollieren, das wäre dann noch mal was anderes, was aber evtl. ähnliche Auswirkungen hat.
Zuhause bleibt er übrigens problemlos alleine, wenn ich aus der Tür gehe.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Es kann sein, dass bei Vito vielleicht auch vor Jahren in der Gewöhnung was schief gelaufen ist, was Du jetzt mühsam wieder ausbügeln willst.
Viel Erfolg wünsche ich Dir.
Ich muss gestehen, ich hab mir bei Julian die Mühe nie gemacht, hab mich einfach an das Kläffen und Winseln gewöhnt und ignoriere es meist, bin aber auch üblicherweise ohne Mitfahrer unterwegs, die das nerven könnte. Obwohl, doch, beim letzten BerlinerPüTreffen hatte Doro mit Raven das Vergnügen Julians Gejodel mit anzuhören.

[JohnnyP]

Oh Harli, das klingt absolut danach wie Vito sich auch benimmt und Hoffnung macht es mir nicht.
Wenn er ne angenehme Belle hätte, kein Thema, nur klingeln einem danach die Ohren.
Wie aus 4kg Hund, so eine Lautstärke rauskommen kann.
Vito ist ja mein absoluter Schatten und immer sehr nahe bei mir. Wahrscheinlich ist es wie bei euch eine Freude und auch Schimpferei, weil seine Beschattung dann nicht ausgeübt werden kann.

Ich versuche weiter mit Ruhe dran zu bleiben.
Bei anderen Bereichen wie der Apportierarbeit, kann man das Kläffen durch Sitzübungen schon gut kontrollieren.

[Moni]

Wie wärs mit Ohrstöpsel- damit es nicht so in den Ohren klingelt . Dann fällt das üben viel leichter. Ich denke die Lümmel wissen genau wie sehr sie einen damit quälen - meiner zumindest .

[Harli]

Ich wollte Dir nicht die Hoffnung nehmen. Vielleicht bist Du einfach konsequenter als ich und dann klappt das mit der Zeit.

Bei uns ist das nur so, naja, ich lass meinen Hunden soviel durchgehen, wie für mich im Zusammenleben mit ihnen noch okay ist, was dann für andere Leute vielleicht schon völlig inakzeptabel wäre bei ihrem Hund. Es gibt nur wenige Sachen, die mir wirklich absolut wichtig sind. Und die dann bei angehendem Fehlverhalten auch umgehend und konsequent geahndet werden, wie zum Beispiel Jagdtrieb, das geht bei uns mal gar nicht. Und das habe ich bisher bei jedem meiner Hunde auch in kurzer Zeit hingekriegt. Soviel Einschränkungen wie nötig, soviel Freiheiten wie möglich. Ansonsten lebe ich mit ihren Macken und Eigenheiten ganz gut, macht ja auch irgendwie den individuellen Charakter aus (naja, je nach meiner eigenen Tagesform nervt es mich auch schon mal mehr oder weniger ), aber sie müssen mit meinen Macken ja auch klar kommen.

Wenn er ne angenehme Belle hätte, kein Thema, nur klingeln einem danach die Ohren.
Wie aus 4kg Hund, so eine Lautstärke rauskommen kann.

Du, wenn Julian seine Sängerknaben-Kastraten-Stimme hören lässt vibriert einem auch ordentlich das Trommelfell. Hab das Gefühl, je schwerhöriger mein OpiPü ist, desto lauter wird er. Schließlich muss er ja auch selbst hören, was er zu sagen hat.

[perrolina]

Mit Alternativverhalten aufbauen in solchen Situationen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Jedoch NICHT mit Alternativverhalten "Sitz" oder "Platz" oder "Ruhig sein". Vielleicht weil Sitzen oder Platzen oder Ruhig-sein nicht wirklich ein Verhalten ist.

Dein Hund ist in diesen Situationen in einer sehr hohen Erregungslage, diese Erregung versucht er dann abzubauen über Hochspringen oder im Auto mit Kastraten-Gesängen.
Versuch dir selber mal eine Situation vorzustellen, in der du fast verhibbelst vor lauter Aufregung und jemand sagt dir dann du sollst dich ruhig auf einen Stuhl setzen und dich nicht bewegen. Bestimmt würde es dir einfacher fallen, wenn du dich mit irgendwas ablenken könntest.

Bei meiner Hündin war das Problem nicht im Auto sondern wenn ich sie da rausgeholt habe. Da ist sie immer in hysterische Kläfferei verfallen. Das habe ich natürlich auch viele Monate lang versucht zu unterbinden, indem ich sie habe sitzen lassen und mich erst wieder bewegt habe, wenn sie ruhig war. Hat nie wirklich funktioniert, weil sie zwar in der Unterordnung war und meinen Befehl ausgeführt hat, die Spannung/Erregung aber blieb und ich mit dem Kommando "Sitz" einfach ein Deckel auf den Dampfkochtopf gehalten habe anstatt den Dampf über ein Ventil ruhig abziehen zu lassen (ich hoffe man versteht, wie ich das meine )
Ein Trainer hat mir dann mal gesagt, dass Nasenarbeit/Schnüffeln und Kauen etwas ist, dass die Hunde sehr schnell runterbringt und beruhigt. Er hat mir geraten, ich solle jedes Mal wenn ich Amiga aus dem Auto hole eine Handvoll Leckerlis auf den Boden streuen und Amiga diese gleich nach dem Aussteigen suchen lassen. Nur so im Umkreis von 1 m2. Das habe ich dann einige Male gemacht und immer weniger Leckerlis gestreut. Heute ist es so, dass sie aus dem Auto aussteigt und erst mal den Boden abschnüffelt im Umkreis von ca. 1 m2. Das ist genau das Verhalten, das ich haben wollte.

Ich weiss nicht, ob du Vito im Auto in einer Box transportierst? Kommst du da vom Fahrersitz her ran? Wäre es möglich dass, du gleich nach dem Motor ausschalten ein paar Kekse in die Box werfen könntest? Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch.

Wegen dem Anspringen vor dem Spaziergang.... bei Amiga war das auch so. Sie liebt es etwas zu apportieren und rumzutragen. Ich habe ihr dann jedes Mal beim Schuhe anziehen gesagt "hol den Ball". Für diesen Zweck liegt bei mir in der Wohnung so ein netter Ikea-Stoffball rum - sie hüpft dann voller Freude los, sucht den Ball und kommt mit dem Teil in der Gosche wieder angehüpft. Anstatt an mir hoch, hüpft sie dann noch ein bisschen mit dem Ball rum, schüttelt den mal kräftig durch, in der Zwischenzeit bin ich auch parat und kann sie dann ruhig anleinen. Ihre erste Erregung ist abgebaut und wir können in gesitteter Manier die Wohnung verlassen Inzwischen muss ich sie auch gar nicht mehr zum Ball schicken. Es ist heute so, dass sie immer wenn sie richtig schön aufgeregt ist (z.Bsp. auch wenn Besuch kommt), anfängt den Ball zu suchen und mit diesem Teil ein paar Runden dreht.

Vielleicht wäre das ja auch was für euch.