Social Walk mit Bolle

[Hauptstadtpudel]

Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich hier einfach mal den Text von Bolles Homepage genommen habe!

Leider ist Bolle an der Leine sehr reaktiv – sprich, er pöbelt.

Das geht schon los, wenn der andere Hund (egal, ob Rüde oder Hündin – das kann er aus der Entfernung auch nicht immer riechen) noch 20 – 30 Meter entfernt ist.

Er „röchelt“, zieht an der Leine und je weniger Distanz zum anderen Hund besteht, desto stärker reagiert er, bellt, knurrt und springt in die Leine.

Seit Anfang Februar habe ich mich dafür entschieden, die anderen Hunde zu markern, sprich, bei Sichtung des anderen Hundes wird geclickt, Bolle schaut sich um, wird belohnt.

Maßregelungen haben überhaupt keinen Erfolg gezeigt – und sie sind für mich auch kein Weg. Bolle war deutlich anzumerken, dass er weiß, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist, aber er konnte einfach nicht anders. Wenn eine Distanz unterschritten wurde, reagierte er.

Das Markern hat eine Verhaltensänderung bewirkt, aber es gab viele „Ausfälle“ und ich war auch schon etwas „erschöpft“, denn letztlich gibt es mit Bolle draußen angeleint keine freie Minute für mich.

Ich habe mir dann auf Empfehlung einer anderen Hundehalterin das Angebot von Jana Döbler, Fellnase im Training angeschaut.

Am Samstag, dem 8.3., habe ich mir Urlaub genommen und wir haben den Social Walk mitgemacht.

Nachdem der Tag chaotisch anfing und Bolle eine 800g-Hundewurst vom Küchentisch geklaut und gefuttert hatte, machten wir uns auf den Weg.

Ich war gestresst, mit einem vollgefressenen Hund zu solch einem Trainingsspaziergang?

Tolle Voraussetzungen…

…und dann war es so klasse!



Es waren 8 Teams da, alle hielten sich an die Vorgabe, die nötigen Abstände zwischen den einzelnen Hunden einzuhalten.

Innerhalb kürzester Zeit war mein Stresspegel runter. Die Atmosphäre war ruhig und entspannt. Jana hat ein paar Dinge erklärt und dann folgten verschiedene Übungen mit jeweils zwei Teams – alle erhielten wertvolles Feedback.

Jana hat mit gezeigt, womit mein Hund körpersprachlich zuerst reagiert (seine Rute geht – manchmal auch nur minimal – nach oben), da zeigte sich auch, dass ich zu spät reagiere (also wenn Bolle schon zu aufgeregt ist). Ich hatte mich eher auf seinen Kopf konzentriert (Heben des Kopfes, „Aufstellen“ der Ohren).

Ich habe in der Vergangenheit auch viel zu sehr auf den anderen Hund geachtet.

Und ich habe nicht ausreichend belohnt, denn wenn mein Hund die gewünschte Reaktion zeigt und beibehält (er bleibt ruhig), dann muss ich ihn auch darin fortwährend bestätigen!

Ich bin mit einem so guten Gefühl aus dieser Begegnung gegangen, habe vieles dazu gelernt, muss vieles noch üben und auch wenn kein Schalter umgelegt ist, so haben wir doch erste Erfolge in unserem Alltag!

Dass Begegnungen an der Leine für Hunde eine Stresssituation sind, war mir so nicht klar - und dass man seinem Hund einen Gefallen tut, indem man ihm solche Begegnungen erspart, auch nicht.

Im Alltag wird das nicht immer einfach sein... man muss dann anderen gegenüber Grenzen setzen, aber meinem Hund zuliebe werde ich es tun.

[Rohana]

Das klingt ja richtig klasse! Freut mich, dass Ihr von dem Spaziergang so viel Positives mitnehmen konntet. Es ist einfach Gold wert, wenn mal jemand in der 'Live-Situation' dabei ist und einem Tipps gibt und korrigiert. Ich wünsch Dir viel Spaß und Erfolg beim Üben in der nächsten Zeit.

[anthello]

Katja, da habt ihr ja ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie wir . Wir waren auch einmal aus den gleichen Gründen (jedenfalls fast gleichen: Othello reagiert nur auf manche Hunde so pöbelig) beim Social Walk, allerdings konnten wir mehr theoretisch lernen, da Othello auf keinen der anderen Hunde reagiert hat . Anfangs haben wir das Gelernte auch gut umgesetzt, aber da er eben nur manche Hunde anmotzt und wir hier auch nicht tägliche Hundebegnungen haben, ist das schon ein bissel wieder eingeschlafen . Aber es ist schon bemerkenswert, wie wichtig es ist, vorausschauend unterwegs zu sein und dem Hund auch alternative Verhalten aufzuzeigen. Darum habe ich mich ja später auch zum "Begegnungstraining" angemeldet und will das auch noch öfter mitmachen.

[Iska]

na, das hört sich doch gut an..... auch wenn es etwas *unglücklich* losging... wobei... Bolle war sicher glücklich mit der geklauten Wurst im Bauch.....

[Hauptstadtpudel]

Ja, genau so glücklich war er :

[Moor-Pudel]

Hach der süsse Bolle. Dem könnte ich nix übel nehmen. Und die Trainingswurst war ja auch für ihn bestimmt. Da kann er sie ja auch gleich fressen

Es freut mich sehr, dass ihr jetzt einen Weg gefunden habt, um das Verhalten an der Leine zu optimieren. Und ich finde es super, dass Du offen für solche Trainingsmethoden bist. Man kann so viel in den Griff bekommen, mit der richtigen Anleitung und wenn man auch mal umdenkt, in der Hundeerziehung. Ich wünsche Euch Beiden viel Spass beim Trainieren und viel Erfolg.

[Iska]

na, wenn er da nicht zufrieden wirkt.....

[Bupja]

Das hört sich ja für alle nach einem vollen Erfolg an! Ich binmir ischer, dass ihr das Gelernte auch im wirklichen Leben gut umsetzen könnt und Bolle an der Leine viel entspannter wird.

[Moni]

Klasse!!!
Ja, die Feststellungen hab ich auch schon gemacht. Miros Rute geht auch immer hoch und der ganze Kerl spannt sich an . Wir haben vor Cookies Zeiten ein Trainingswochenende zu Calming Signals mitgemacht und ähnlich trainiert.
Leider sieht es im echten Leben immer etwas schwieriger aus .
Toll das es euch soviel gebracht hat und wünsch euch weiter viel Erfolg!

[Hauptstadtpudel]

Leider sieht es im echten Leben immer etwas schwieriger aus .

Wohl war! Immer wieder..., heute habe ich Bolle absitzen lassen, es kam uns eine Frau mit zwei Hunden entgegen, der eine zog schon heftig in unsere Richtung, keifte dann los, kam auch noch näher ... da war es dann um Bolle auch geschehen .
Ich konnte nicht ausweichen (stand schon im Gebüsch) - naja, abgehakt.

[Schokopudel]

Wenn der andere einem pöbelnd entgegenkommt, ist es ja aber auch extra schwer, dem nicht gründlich die Meinung zu sagen. Und wenn man dann nicht mal ausweichen kann....Im Training klingt alles oft so plausibel und klappt gut, weil man die richtigen Örtlichkeiten/Trainingspartner/Stimmung hat, aber im Alltag ist es eben doch anders. Man kann nicht ununterbrochen mit der Aufmerksamkeit beim Hund sein, gerät an pöbelnde Hunde/ doofe Halter, enge Plätze....durchatmen, abhaken, über gelungene Situationen freuen (wenn´s denn so einfach wär ). Ich habe mit meiner Dalmatinerhündin intensiv an ihrer Leinenpöbelei gearbeitet und meistens war es ganz gut, wenn der andere nicht zu sehr fixiert oder gepöbelt hat, aber dann kamen die Kinder und es ist ein Ding der Unmöglichkeit mit einem Kinderwagen und einem Kleinkind an der Hand den Hund vom Pöbeln abzuhalten. Allein mit mir war es ok, mit den Kindern dabei hat sie gepöbelt bis ans Ende ihrer Tage und ich habe es tatsächlich irgendwann geschafft mich nicht mehr deswegen zu schämen und zu ärgern. Mach weiter so!!!!!

[Hauptstadtpudel]

Birgit, ich danke dir für die lieben und aufmunternden Worte!

Vor kurzem habe ich mit Bolles Züchtermama telefoniert, die mir in Erinnerung gerufen hat, dass die GP Zeit brauchen um erwachsen und reif zu werden.
Natürlich will ich meinen Hund diese Zeit geben, aber eben auch nicht untätig bleiben, wenn ich denke, die Entwicklung geht in die falsche Richtung.

[Christiane138]

Ich hab bei Knicka fest gestellt, dass er auch für vieles seine Zeit braucht und erst "reifen" muss.
Was mir allerdings aufgefallen ist, wenn ich ihn z.B. im Freilauf viele Freiheiten lasse, dann will er die an der Leine auch.

Deswegen heißt es für mich bei Knicka, wirklich IMMER die Kontrolle zu haben und ihn nur ganz, ganz selten selber was entscheiden
oder regeln zu lassen. Als Beispiel, wenn Knicka mit seinem Dackelkumpel "spielt" (und die Beiden spielen nicht wirklich ) und ich ihn
das alleine regeln lasse "so nach dem Motto: Mach mal, das schaffst du schon", dann hab ich anschließend mindestens zwei Wochen "Probleme" mit Knicka.
Er pinkelt danach an jede Ecke (also sehr territorial) und macht auch ein bisschen Theater bei Begegnungen an der Leine (bellen tut er schon lange nicht mehr, weil ich
ihn von Anfang an hinter mir gebracht habe bei Begegnungen).
Das heißt, er pöbelt nicht wirklich, will aber deutlich mehr nach vorne und mal gucken, ob er da auch was regeln kann.

Mir fällt es immer wieder schwer hier irgendwas zu erklären (fällt mir gerade auf ). Ich hoffe, du verstehst meine Gedankengänge .

Bleib geduldig und ich finde es gut, wie konsequent du Sachen angehst und es eben nicht einfach laufen lässt bis der Bolle mal erwachsen ist. Dann wäre es nämlich auch
deutlich schwieriger ihm erlerntes wieder abzugewöhnen...