Standruhe- Jagdverhalten

[Moni]

Huhu, wir sinds mal wieder . Nachdem meine Hunde im Tierpark locker als die Allerliebsten mit mit nullkommagarkeinem Jagdtrieb durchgehen und selbst freilaufendes Dammwild einfach ignorieret wird ,möchte ich die oben erwähnte Standruhe weiter ausbauen, vielleicht kriegen wir sie ja auch mal bei echten schnell davoneilendem Wild hin . Da machts nämlich in einer Nanosekunde schwupp und gerade der Kleine ist im Jagdtrieb und ohne Leine unter Garantie auch auf und davon . Mit Leine allerdings kann ich ihn gut rausholen und auf anderes konzentrieren. Ach ja, beim Dummytraining, Longieren,Flyball ist das alles kein Problem, stehendes Wild auch nicht oder frische Wildspuren, kann ich sie noch wunderbar kontrollieren und schleunigst anleinen ,nur echte davonrennende Tiere ohne Zäune sind immernoch der Oberknaller .
Hab nun einen Link dazu gefunden, den ich ganz interessant finde, aber vielleicht habt ihr mir noch mehr Tipps und Links um die Standruhe oder ähnliches zu trainieren. Mir fehlen halt immer noch die Lebendübungsmodelle bzw. Atrappen . Habt ihr noch ne Idee? Vielen Dank schon mal!
http://www.wildundhund.de/r30/vc_conten ... e_0505.pdf

[weißtiger]

Hi!
Das ist sehr, sehr schwierig für einen naturgemäßen Hetzjäger wie den Hund, etwas vor ihm Fliehendes nich zu verfolgen! Meine beiden haben zwar keinen sehr ausgeprägten Jagdtrieb, aber wenn was direkt vor ihnen wechflitzt, wird das auch, wenn nur kurz, verfolgt. Bei meinem Oldie Jimmi hat sich das (fast) völlig gelegt als er ein ganz fürchterliches Erlebnis hatte: es war in Bayern, er hat das Reh (natürlich noch vor uns) gesehen, das gemütlich auf einer Wiese langsam gelaufen ist; is natürlich losgespurtet in der Hoffnung auf ne lustige Hetze, nur das Reh hat den Knirps wohl nich ernst genommen und hat 2, 3 Schritte auf ihn zu gemacht. Daraufhin ist er stocksteif stehengeblieben u. hat sich dann hinter hinter Herrli geschlichen. Muss wohl ein zahmes Reh, vlt. Handaufzucht an Hund gewöhnt (?) gewesen sein!
Von einer Bekannten mit einem wirklich fürchterlich jagendem Hund weiß ich, dass ihrer mal einen Dachs in den Bau verfolgt hat, dieser hat ihn wohl übel in die Nase gebissen. Seitdem habe dieser Hund nicht mal mehr Interesse an Wildspuren!
Natürlich soll das kein Trainingstipp sein! Zahme REhe, die auf Hund zulatschen, sind äußerst selten und Dachse sind natürlich viel zu gefährlich als Trainingspartner! Bleib einfach dran mit deinem Training, vor allem würd ich das Rückruftraining intensivieren!
Gruß Gina

[Rohana]

Wow Gina, Suuuupertip -- wir brauchen also ein handaufgezogenes, am besten wohldressierte Reh, dass wir uns dann reihum mal ausleihen können und das unsere Hunde so erschreckt, dass sie nicht mehr jagen mögen .

@ Moni: So wie es Dir mit Deinem Kleinen geht ist es bei mir mit Padge auch. Erst die Woche sind neben und im Wald 4 Rehe gerannt - Kaba lässt sich GsD abrufen . Padge war an der Strippe (hatte ihn gerade wieder angeleint) und da guckt er zwar und ist total aufgeregt, aber er springt nicht los. Ohne Leine bei rennenden Rehen - keine Chance! Da ist der Trieb stärker als alles was ich mir ausdenken kann .

[Bupja]

Wow Gina, Suuuupertip -- wir brauchen also ein handaufgezogenes, am besten wohldressierte Reh, dass wir uns dann reihum mal ausleihen können und das unsere Hunde so erschreckt, dass sie nicht mehr jagen mögen .

Ja, ja ich will auch!!!! Her damit!!!! Toadie entdeckt nämlich grad seine Jagdambitionen, aber leider nicht nur auf Sicht....

[Moni]

@bupja- ja aber die Nase find ich kriegt man recht gut in Griff , du schaffst das schon .
Wir üben jetzt verstärkt am Longierkreis das Abbruchverhalten, ist megahart, wenn man 2 Jahre lang gelernt hat, wenns da was fliegt darf man hinterher rennen. Auf der anderen Seite ist es grade deshalb auch viel wirkungsvoller .
Dummerweise haben wir beim Longierkreis nie das Apportkommando eingeführt, das werd ich jetzt nachholen. Und ohne Kommando muss das Dummie ignoriert werden, das wird bestimmt lustig .
Leider darf ich mir kein echtes Kaninchen anschaffen- die trauen mir hier nur das schlechteste zu .

[natze76]

Wir bräuchten hier auch noch ein paar Tipps zum Jagdverhalten. Samir hat nun noch seine Nase entdeckt . Wenn es ihm auf einem Spaziergang langweilig wird, kann ich für nichts garantieren. Auf der anderen Seite möchte ich ja auch nicht immer den "Hampelmann" für ihn spielen. Langweilige Spaziergänge kennt er wohl zu wenig. Und wenn man einmal kein Spielzeug dabei hat und /oder ihn nichts machen lässt, dann kann es passieren, dass er uns stiften geht. Im Februar machen wir ein Anti - Jagd - Seminar, aber bis dahin ist einfach noch ne ganze Menge Zeit!

Lg natze76

[Blue]

Natze, interessant wäre zu wissen wie er jagdt. Auf Sicht oder auf Nase? Oder beides?

Was du versuchen kannst, ist deinem Hund das Vorstehen beizubringen. Also das er dir zuverlässig anzeigt: Frauchen dort ist Wild. Je nach Lage könnt ihr dann zusammen jagen gehen, also Spur ablaufen (ein Stückl reicht meist) und einen Leckerli-beutel/Spielzeug fangen, oder Frauchen macht gaaanz viel Action, so dass das Wild weniger spannend ist.

Einführen kannst du es so: Erstmal überlegst du jagd dein Hund lieber auf Sicht oder auf Spur. Bei einem Spurjäger würde ich in einer absolut reizarmen Umgebung (Garten oder sogar Wohnung) eine Spur legen. Aus gekochtem Huhn z.B. Dann nimmst du deinen Hund an die Leine (damit er die Spur nicht direkt auffuttert) gibst ein zeig Signal, verbunden mit einem bekannten Signal wie Platz. (wir wollen erreichen, dass der Hund sich irgendwann automatisch hinlegt, sobald er eine Spur bemerkt) . Dann gibst du dem Hund das 'Jagd-Signal' und gehst mit ihm die Spur ab.
Bei einem Sichtjäger gehst du ähnlich vor, hier bietet sich ein Helfer an, der eine Reizangel mit einem Spieli o.ä. schwingt.
Wenn dein Hund geklickert wird, kannst du bei 'Hausmacher-Wildsichtung' (=Wurstfährte, Reizangel) den Hund direkt in die gewünschte Position clickern, ohne den 'Platz' Umweg.
Ist ein sehr langer Weg, klappt aber meist ganz gut. Das Vorgehen habe ich mir übrigens von meinem Opi geklaut, der hat so seine Jagdhunde ausgebildet.

Wenn allerdings langweilige Spaziergänge geplant sind, dann würde ich den Hund nicht von der Leine machen. Auch wenn das Vorstehen irgendwann sitzt. Die Hundis kriegen nämlich verflixt schnell mit wenn Frauchen oder Herrchen mit den Gedanken woanders sind.

[Moni]

Das mit der Hausmacher-Wildsichtung find ich klasse . Leider braucht man dazu nen zweiten Mann .
Bei meinen klappt mittlerweile das Abbruchsignal am Longierkreis super, sie laufen schon gar nicht mehr hin wenn das Kommando fehlt. Auch draußen hauen sie dadurch wesentlich besser die Bremse sein . Üben tun wir grad mit unserem neuen Fuchsschwanz, der ist supergenial beliebt.
Meine jagen ja mit allen Sinnen- netterweise . Aber die Dummiesucharbeit in besonders wildreichem Waldgelände bringt schon viel- sie lieben es total und ich denke mit der Zeit krieg ich sie dadurch auch von einem akkuten Wild weg-weil sie einfach ansprechbarer sind- so nach dem Motto hier gibts auch noch andere spannende Dinge.
@natze- bin mal gespannt was du von deinem Anti-Jagd-Seminar berichtest .

[Blue]

Was ich persönlich halt wichtig finde, ist das dem Hund nicht versucht wird den Jagdtrieb abzutrainieren, sondern das man dem Hund vermittelt: 'Jau, jagen ist toll. Aber es ist noch viel toller wenn wir das zusammen, nach meinen Regeln, machen.'

Meine jagen ja mit allen Sinnen- netterweise .

Hihi, ja das kenn ich auch. Aber dann klappt sowas auch. Aber wenns beim longieren schon mit dem Abbruchsignal klappt, dann seit ihr ja auf nem guten Weg ^^

[Moni]

Jaaa, das find ich auch- leider würden meine gerne am liebsten Rehe und Hasen jagen und ich hab doch keinen Jagdschein . Meine Jungs wären im siebten Himmel und Miro würde sogar seine Schussangst endgültig verlieren .
Aber ich bin zuversichtlich- spätestens in 10 Jahren werden sie das ruhiger angehen .