Ich glaube, es geht los....Pubertät

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Schokopudel
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Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Schokopudel »

Fanny ist jetzt knapp 6 Monate alt und seit einigen Tagen manchmal ziemlich neben der Spur. Nicht konstant sondern echt tagesformabhängig. Mein sonst so gelassener unerschrockener freundlicher Pü fürchtet sich plötzlich vor allem Möglichen ("Der Mann, der da entgegenkommt, ist gruselig, ich mach´keinen Schritt mehr. Ich kann nicht an diesem Haus vorbeigehen, da kommt Musik aus dem Fenster. Dieses Straßenschild ist nachts gefährlich und muss angeknurrt werden..... :roll: ). Bisher beachte ich das nicht groß, gehe einfach weiter und nach ein paar Schritten ist es denn auch wieder gut. Ohren auf Durchzug haben wir nicht, aber sie ist sehr unkonzentriert, Tricks clickern (bisher absolute Lieblingsbeschäftigung) geht gar nicht. Bekommt sie nicht sofort ein Click, rennt sie einfach weg oder hopst um mich herum und versucht, an meinen Händen zu kauen oder meinen Arm ins Maul zu nehmen..Ich lass´das jetzt erst mal.
Gestern hat sie meine Tochter angeknurrt und ganz leicht in die Luft geschnappt, als diese sie streicheln wollte - das geht gar nicht!!!!!. Leider lag ich mit Magen-Darm-Seuche komplett außer Gefecht auf dem Sofa und konnte nicht reagieren (Fanny lag vor dem Sofa auf dem Boden). Nu weiß ich nicht, ob sie verunsichert war, weil sie mich so schlapp nicht kennt, oder ob sie testet, was sie sich den Kindern gegenüber erlauben kann. Was tu ich in solchen Situationen am Besten? Ihr eins aufs Dach geben, den Kindern erst mal sagen, dass sie sie komplett in Ruhe lassen sollen, wenn sie nicht von selbst zu ihnen kommt? (Bisher ist streicheln erlaubt, wenn sie nicht schläft oder im Körbchen liegt - Körbchen ist Tabuzone für die Kinder, schlafender Hund ebenfalls).
Bin dankbar für jeden Tipp, ihr habt das ja auch alle durch, in unterschiedlichen Ausprägungen, denke ich...
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

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Christiane138
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Christiane138 »

Mensch, da hast ja noch gar keine Tipps bekommen.
Wie du dich verhalten kannst, weiß ich leider auch nicht "professionell", aber Knicka hat in der Pubertät eine extreme Unsicherheit gehabt.
Das war wirklich total krass und hätte ich mir so NIEMALS vorgestellt.

Aber wir haben die Phase gut überstanden und in der Zeit sein Selbstbewusstsein weiter gesteigert :D .
Bin gespannt, ob noch mal so eine Phase kommt :roll: ...
Viele liebe Grüße,

Christiane

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kleinAnton

Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von kleinAnton »

ich kann mir vorstellen, was du beschreibst. Unsere Töle ist jetzt knapp 8 Monate alt, jedoch war der bis jetzt weder gelassen noch unerschrocken und bis vor 2 Monaten schon ganz und gar nicht, jetzt wird es besser. Viele Dinge, vor denen ihm mulmig war, hakte er ab, nachdem ich mit ihm um die Dinge herumgegangen bin (einen Heuballen auf einer einsamen Wiese haben wir mehrere Tage lang besucht). Heute geriet er in Panik vor "Waldemar", einer nakten, männlichen, lebensgroßen Statue aus Metall auf einem Sockel. Anton wollte auf keinen Fall hingehen. Ich kitzelte Waldemar an den Füßen, tätschelte ihm die Schenkel, kniff ihm in den Popo und lockte den Hund zwischen den Beinen Waldemars hindurch - bis dieser Pudel erwachsen ist, sperrt man mich in die Klapse.
Zu deiner Bemerkung: "hopst um mich herum und versucht, an meinen Händen zu kauen oder meinen Arm ins Maul zu nehmen" - das war bei uns ganz extrem und zwar bereits ganz von Anfang an. Das geht nicht, finde ich, und ich erinnere mich, bei Einbruch der Nacht im Eisregen auf einem Acker gekniet zu haben, meinen Hund im Schwitzkasten haltend, bis er aufgehört hat, gegen mich zu agieren. Ich habe ihm dann Platz beigebracht, ein Platz, das er auf jeden Fall sofort tun muss, vor allem, wenn er sich nicht benimmt. Das hat ihn zum Umdenken gebracht aber das hat gedauert.
Die Tochter anknurren, das ist vielleicht dasselbe, wie das agieren gegen dich (Eifersucht wäre schlimm und würde zu der Abgabe des Hundes führen aber ich glaube nicht, dass es das ist). Ich würde ihn erbost in seinen Korb schicken und da müsste er mal lange bleiben - nicht eingesperrt, sondern weil ich es sage. Ansonsten würde ich das Mädchen das Futter machen! und bringen! lassen. Wenn Mädchen nicht da, dann muss Hund warten auf Mädchen und Futter. Für die Tochter gibt es kein Tabu, natürlich darf niemand den Hund piesacken und einen schlafenden Hund muss man erst wecken, das gilt für jeden und ohne Grund weckt man keinen schlafenden Hund.

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Moni
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Moni »

Hunde haben normal mit ca. 7 Monaten eine "Fremdelphase", das ist ganz normal. Cookie hat sich da vor Holzklötzen auf der Wiese erschrocken oder vor einem Stapel Autoreifen, die neben einem Fahrsilo lagen,.... nix dramatisches, wir sind hin und haben die Sachen angeschaut und gut wars. Menschen im Dunkeln oder Folien die rascheln, Kanister die scheppern im Dunkeln sind da auch so ne Sache, das haben wir in der HuSchu in Nachtübungen geübt, fand ich ganz toll. Zum Schnappen und grummel gegen Kinder oder Erwachsene kommt es immer drauf an. Wenn sie ihr Körbchen als Tabuzone hat und die von allen respektiert wird, dann würde ich sie jedes Mal, wenn sie z.Bsp auf der Couch oder auf dem Teppich liegt und grummelt, weil sie nicht gestreichelt werden will ordentlich zurück grummeln und sie ins Körbchen schicken- da gehört sie nämlich hin, wenn sie ihre Ruhe haben will :wink: und das muss sie lernen. Ansonsten würde ich viele spielerische Übungen machen, bei denen deine Tochter mit ihr Spielies und Pansenstangen,.... tauscht, bzw. alles problemlos abnehmen kann. Wie alt ist den deine Tochter?
Liebe Grüße-
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Bupja
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Bupja »

Also erstmal ist es bei Hunden (wie bei Menschen) in der Pubertät so, dass das Gehirn umgebaut wird. In dieser Zeit kann es vorkommen, dass das pubertierende Dingens nix mehr weiß. Keine Befehle, keinen Namen usw.
Als der Pjakkur in der Pubertät war, hätte ich ihn, ganz ehrlich, am Liebsten an den nächsten Baum getackert. Er sprang auch immer um mich rum, wollte sich nicht anleinen lassen, kannte stellenweise Kommandos wie Sitz und Platz nicht mehr und seien Laune war sehr tagesformabhängig (das erinnerte mich so ein bisschen an meine Pubertät :mrgreen: )
Ich kann DIr nur raten: bleib konsequent.
Schnappereien würde ich unterbinden, egal gegen wen sie ausgeführt werden. Wie schon beschrieben ist da auf ihren Platz schicken eine gute Methode, da Du ja auch schon geschrieben hast, dass Körbchen = Ruhezone ist. Allerdings nicht ärgerlich oder schimpfend sondern einfach konsequent. Wer die Spielregeln nicht einhält, darf eben nicht mehr Mitspielen. Fertig.
Die Idee, dass Deine Tochter Fani füttern soll finde ich nicht schlecht. Auch die Tauschgeschichte, die Moni beschrieben hat, kann helfen.

caar77

Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von caar77 »

fiete steckt gerade auch in so einer phase, meinen großen hat er auch hier und da schon angeknurrt. er hat ihn dann deutlich angemeckert und zusammengestaucht und einfach weiter mit dem gemacht was er tat. bei uns reicht das, gehorsam ist hier scheints auch vom derzeitigen hormonstatus abhängig, wird es mir zu doof kommt er an den strick und vorbei ist mit spaß. derzeit meldet er alles was sich außerhalb der wohnung abspielt, ich bin dazu übergegengen ihn mit nein zur resont zu bringen und bei nicht befolgen mit meinen crocs zu bewerfen. beeindruckt ihn so das er mit der kläfferei aufhört und dafür dann mit dem schuh durch die hütte zu tobt.

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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Zu der Kinderproblematik kann ich nichts beisteuern.
Bei den "Objekten", die furchteinflößend sind habe ich es erst zu gut gemeint, dass heißt ich habe das Objekt berührt usw.
Nach meiner ersten Stunde bei der Trainerin habe ich es anders gehandhabt.
Das Objekt wird genauso behandelt, wie ich es im Alltag machen würde, bei einem eingekleideten Motorrad hieß das, einfach daran vorbeigehen, allerdings dem Hund dabei Gelegenheit geben, das Objekt auch anzuschauen (den Reiz wahrzunehmen und zu verarbeiten), also nicht hinterherziehen, wenn er/sie noch gucken will.
Dann gerne nochmal umdrehen und nochmal dran vorbei, ohne dem Objekt Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Würde man im Alltag natürlich nicht machen, gibt dem Hund aber die Möglichkeit sich selbst entspannt an dem Objekt zu erleben.
Klappte eigentlich immer gut bei uns.
Die Phase ist jetzt bei uns (Bolle, 10 Monate) fast vorbei, aber es werden immernoch vereinzelt Sachen als unheimlich eingestuft (die er dann versucht zu verbellen...).
Die Formulierung "genauso machen, wie ich es im Alltag (ohne Hund) machen würde" - hilft mir inzwischen in vielen Momenten, wenn ich unsicher werde, wie ich etwas handhaben soll.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Schokopudel
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Schokopudel »

Danke für die vielen Tipps!!! Futter geben darf meine Tochter ihr schon (sie ist 7) von Anfang an und Fanny wartet auch immer brav vor dem Napf, bis sie das ok von meiner Tochter zum Fressen bekommt. Ins Körbchen schicken bei Gegrummel ist eine super Idee, werde ich jetzt konsequent machen. Es ist zwar seit Freitag nicht mehr vorgekommen, aber jetzt bin ich gewappnet und weiß, was ich tun kann. Die letzten zwei Tage war sie wieder wie immer: unkompliziert, gelassen, fröhlich, gehorsam. Bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt...
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

kleinAnton

Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von kleinAnton »

also unkompliziert und gehorsam war Anton bis heute noch nicht. Was ist denn unkompliziert? Ich habe meinen Hund unter Kontrolle, bis er etwas sieht, was ihn annmacht und dann ist er weg, ich finde das sehr kompliziert. Gehorsam? Wir wollen was essen, der Hund soll nicht vor uns liegen und der Geifer läuft ihm aus dem Maul - ich schicke ihn in seinen Korb. Das klappt wunderbar. Es ist Besuch da und der Hund weiß, dass ich mich scheue, ihm vor den Augen des Besuches klar zu machen, dass er auch jetzt in seinen Korb gehen muss. Tatsächlich hob ich den Hund, der auf "ich bin doch so süß" machte und sich auf den Rücken legte, hoch und trug ihn in seinen Korb. Das mache ich nicht noch einmal, darauf kann er sich verlassen.

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Schokopudel
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Schokopudel »

@kleinAnton: Hm, da haben wir wohl zwei sehr verschiedene Exemplare erwischt. Mit unkompliziert meine ich, dass sich Fanny seit dem ersten Tag bei uns problemlos in unser Leben eingefügt hat. Ich konnte sie von Anfang an überall hin mitnehmen, sie blieb sehr schnell auch bei großer Ablenkung (Bahnhofshalle, Hundeplatz, Kindergeburtstag) liegen, bis ich ihr erlaubt habe, aufzustehen. Die Kaputtmach-Bilanz beschränkt sich auf einen zerkauten Kinderhausschuh, ein umgegrabenes Blumenbeet und ein kleines Loch in einer Jeans. Abgehauen ist sie mir noch nie, der Rückruf klappt super,wobei ich in vogel- und wildreichen Gebieten mit Schleppleine unterwegs bin. Das einzige, was mich genervt hat, war ihre anfängliche Wadenzwickerei, die sie aber inzwischen abgelegt hat. Ansonsten finde ich meinen Hund perfekt, ich habe wirklich großes Glück mit ihr. "Geifernder" Hund am Tisch ist nie Thema gewesen, da sie nie etwas vom Tisch bekommen hat und von selbst Abstand hält, wenn wir essen.
Verglichen mit dem Dalmatiner, den wir vorher hatten, ist ihre Erziehung bisher ein echter "Spaziergang". Sie lernt gerne und schnell und möchte gefallen.
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

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Bupja
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Re: Ich glaube, es geht los....Pubertät

Beitrag von Bupja »

kleinAnton hat geschrieben: Es ist Besuch da und der Hund weiß, dass ich mich scheue, ihm vor den Augen des Besuches klar zu machen, dass er auch jetzt in seinen Korb gehen muss. Tatsächlich hob ich den Hund, der auf "ich bin doch so süß" machte und sich auf den Rücken legte, hoch und trug ihn in seinen Korb. Das mache ich nicht noch einmal, darauf kann er sich verlassen.


Das liegt ja wohl nicht am Hund, sondern an Dir.... Konsequent muss man eben auch sein, wenn Besuch da ist und ehrlich, ich würde mir viel bescheuerter vorkommen meinen Hund ins Körbchen zu tragen als ihm auch vor Besuchern klar zu machen, wann es Zeit fürs Körbchen ist.

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