Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Alles rund um die Erziehung.
Geli
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Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

Hallo Pudelfans,
Ich habe derzeit ein paar pubertätsbedingte Kommunikationsschwierigkeiten mit meinem Großpudel Sam. Jetzt hat mir Bazie in einem sehr netten Gespräch geraten, den Sturkopf einfach mal zu ignorieren. Das würde bei den Püs mächtig Eindruck machen. Ich sollte im Moment versuchen nur Befehle zu geben, die Sam auch garantiert ausführt, damit er sich nicht ans Nichthören gewöhnt. Die von Euch, die sich mit der Hundeerziehung super auskennen, werden jetzt schon schmunzeln. Von wegen, das weiß doch jeder :D

Aber ich hatte schon alles versucht. Nur ignorieren nicht.

Hatte damit gestern aber so ein durchschlagendes Erlebnis, dass ich hin und weg bin :D

Ich war gestern Abend mit Sam auf dem Feld. Ball werfen. Er hatte auch echt Spaß. Und dann: Hase da, Hase weg, Sam weg.
Er hat auf mein Rufen überhaupt nicht reagiert. Er war aber immer in Sichtweite und hat dem Karnickel hinterhergeschnüffelt. Mein erster Impuls war, ihn zu holen. Aber dann bin ich wortlos gegangen. Bis nach Hause muss er über keine Straße und ich dachte Augen zu und durch.

Ich war so ca. 500 m weg, da kam Sam hinter mir hergewetzt und ist fröhlich um mich rumgesprungen. Ich hab ihn keines Blickes gewürdigt. Dann hat er gebellt, so nach dem Motto, hallo hast Du nicht gesehen, dass ich wieder da bin?
Ich hab ihn weiter absolut links liegen lassen.

Dann mussten wir über eine Wiese, wo abends immer Hasen hocken. Da geh ich mit Sam nie ohne Leine her. Aber da er ja Luft für mich war, konnte ich ihn ja nicht anleinen.

Also Wiese voll Karnickel und Sam ohne Leine. Und Sam hat zwar nach den Hasen geguckt, ist mir aber nicht von der Seite gewichen :D

Ich war echt platt. Als wir zu Hause waren, hat er natürlich sofort meine Aufmerksamkeit wieder gehabt :D

Vielen Dank an Silvia!!!!

Liebe Grüße! Geli
Liebe Grüße!

Geli

Sanne
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Sanne »

Hi,

Na, das ist doch super!
Gut, dass du einen Spazierweg hast, wo du ihn nicht anleinen muss. Da kann man sowas super machen. Toll dass er davon so beeindruckt ist! Meiner denkt sich leider, super dass die Alte mich nicht nervt, kann ich ihn Ruhe stöbern gehen :roll:

lg,
Sanne

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bazie
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von bazie »

Hallo Geli,

....jetzt bin ich auch platt.....das war ja super....braver Sam :streichel:

....manchmal sind es einfach nur Kleinigkeiten, die eine große Wirkung haben..... :D
Liebe Grüße
Silvia mit Jason, Flashback und Lennox

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Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

Ja, er macht zwar gern auf Macho, ist aber doch ein Sensiebelchen. Das muss man aber erstmal rausfinden :D
Ich bin echt froh, dass das so gut geklappt hat. Mal sehen, wie es weiter läuft.
Wünsche allen einen wunderschönen Tag!
Geli
Liebe Grüße!

Geli

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Moni
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Moni »

:wav: :klatsch: :klatsch:
Prima!!!! Ist ja Klasse. Bei Miro hat ignorieren auch sehr viel Wirkung. Bei Cookie muss man da schon etwas böser werden :evil: und soweit würd ich bei ihm das ignorieren nicht treiben, zum anleinen würd es noch reichen :mrgreen: .
Liebe Grüße-
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Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

IHallo Moni,
Ich wusste ja, dass Sam nichts passieren kann. Keine Staße weit und breit. Die einzige Gefahr war, dass ich wieder ohne Hund am Wiesenrand stehe. Aber so war's ja nicht :D Ich bin noch völlig fasziniert. Hab da schon so manche halbe Stunde allein rumgestanden.
Liebe Grüße!

Geli

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Moni
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Moni »

Ja dann :wink: .
Liebe Grüße-
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Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

War das zu hart? Sam hat keinen bleibenden Schaden zurückbehalten :D
Liebe Grüße!

Geli

pudelhappy

Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von pudelhappy »

Ich erinnere mich ,
als mein Nicolino noch Welpe war aber schon wußte was er lieber machen wollte als "hören! :n010:

Wir beide waren auf einer großen Wiese um zu spielen, laufen und lernen.

Dennoch mußten wir zwei mal wieder nach Hause und dazu stand mein Auto am Wegesrand.
Ich lief zum Auto und nahm Nico an meiner Seite unangeleint mit, nein :( er kam nicht mit. Nico hatte überhaupt keinen Bock :oops: . Ich setzte mich ins Auto, Nico kam nicht. Ich fuhr einige Meter, Nico freute sich :wink: und ich fuhr einige Meter weg, dann freute sich Nico nicht mehr. :cry: Diese Maßnahme brauchte ich nie wieder anwenden.
Nicolino war stets auf dem Weg zum Auto oder auch auf anderen Wegen neben mir.
Auch hatte mein Pudeljunge keinen Schaden genommen obwohl er noch sehr jung war. Sicherlich wird eine ängstliche Wahrnehmung von jedem "Wesen " anders aufgenommen und prägt dann positiv oder manchmal auch negativ. :keule:
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Sanne
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Sanne »

Hi,
Geli hat geschrieben:War das zu hart? Sam hat keinen bleibenden Schaden zurückbehalten :D
Was soll zu hart gewesen sein? Dass du ihn mal ne kurze Zeit nicht beachtet hast, nachdem du ihm ebenfalls total egal warst? NEIN, das ist nicht zu hart sondern genau richtig!

lg,
Sanne

Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

Dann bin ich ja beruhigt. Ich habe hier schon fast alles gelesen und bin natürlich für jeden Rat dankbar. Aber die Meinungen gehen ja doch teilweise schon sehr auseinander, was die Strenge bei der Erziehung angeht. Also ganz sicher würde ich Sam nicht schlagen!!! Aber ich komme denke ich nur mit Liebe und Güte bei ihm nicht weiter. Aber mir fällt es sehr schwer, den kleinen Großen streng zu behandeln.

Mein Zwerg vorher war so ganz anders. Er wollt mir gefallen und hätte sich eher von ner Brücke gestürzt als nicht zu hören. Und Sam ist sehr selbstbewusst und teilweise echt stur. Aber nie böse und immer mit dem Schalk in den Augen. Deshalb fällt es mir auch so schwer ihm seine Grenzen aufzuzeigen.

Aber mir ist klar, dass ich das muss. Und auf links liegen lassen springt er echt an. Das kann er gar nicht ertragen. Ich glaube, dass das der richtige Weg bei ihm ist. Wenn ich schimpfe lacht er sich kaputt, aber wenn ich gar nicht reagiere schleimt er sich ran. Ist echt genial, wie einfach es ist. Vielen Dank nochmal für den guten Rat!!
LG Geli
Liebe Grüße!

Geli

Rohana
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Rohana »

Moin Geli,

ist doch eigentlich verständlich, dass die Meinungen hier so breit gefächert sind. So viele verschiedenen Menschen, so viele verschiedene Hunde - die kannst Du nicht alle über einen Kamm scheren. Aus allem was Du hier liest kannst Du Dir nur die Tipps raussuchen, die für Dich und Deinen Hund passen. Und dazu gehört auch, dass man einen sehr sensiblen Hund haben kann, der bei einem strengen Blick schon fast ins nächste Mauseloch verschwindet, oder auch einen, den eine fliegende und scheppernde Klapperdose nur am Rande berührt. :wink:
Super, wenn das Ignorieren jetzt so gut hilft. Aber auch das passt nicht für jeden Hund.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

Gutem Morgen Christiane,
das ist doch normal. Ist für mich nur schwierig rauszufinden, was ok ist und was nicht. In meiner Hundeschule z. B. Bin ich schon als Weichei verschrien, weil ich manches echt zu hart finde. Aber Sam braucht halt doch ne etwas strengere Hand, sonst tanzt er mir auf der Nase rum. Und das fällt mir schwer. Lass mich dann auch schnell beeinflussen, dass ich zu streng bin:-) Aber er ist ein ganz lieber Kerl und ich gebe nicht auf!!!
LG Geli
Liebe Grüße!

Geli

Sanne
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Sanne »

Hi,

Man muss die Strenge ganz einfach immer ein bisschen auf den Hund anpassen. Es gibt wirklich sehr sensible Hunde, für die eine etwas strengere Stimme schon schrecklich genug ist.

Ich hab auch zwei Kandidaten, die eher draufgängerisch sind und bei denen man auch mal deutlicher sein muss.

Was aus meiner Sicht sehr hilft, ist sich selbst erstmal die richtige Ausstrahlung zulegen. Geh durch die Welt mit einer ich-entscheide-alles-Ausstrahlung. Also gar nicht dran zweifeln, dass du die Entscheidungen triffst. Bei allem was du tust, sehr ruhig und bestimmt bleiben, aber ruhig deutlich werden wenn du merkst, er nimmt das gar nicht ernst.

Ich persönlich stehe sehr auf körperliche Aktionen, die man sich natürlich nicht als "prügeln" oder ähnliches vorstellen darf. Es ist eher mal ein leichter Griff in das Fell am Hals oder ein Anstupsen mit dem Handrücken, dabei aber mit der inneren Haltung, dass das jetzt absolut ernst gemeint ist und der Hund gerade eine Grenze überschreitet. Aber ohne selbst aggressiv oder hektisch zu werden, sondern völlig ruhig und mit einer sicheren Ausstrahlung.
Das kommt bei meinen beiden viel deutlicher an als wenn man z.B. zetert und schimpft.

Körperlich gesehen ist das nicht härter als ich sie z.B. beim bürsten auch anfasse, aber es verdeutlicht ihnen wohl die Ernsthaftigkeit der Situation.

Ich würde an deiner Stelle gar nicht darüber nachdenken, ob du zu hart zu ihm bist oder nicht. Dass du darüber nachdenkst, macht dich unsicher im Umgang mit ihm. Hör auf dein Gefühl! Wenn du selbst dich deutlich unwohl fühlst bei etwas, dann mach es nicht. Denn auch dabei wirst du unsicher wirken. Beobachte deinen Hund. Ist er sichtbar irritiert und du merkst, wie es in ihm "rattert", dann ist das doch gut. Du setzt einen Prozess bei ihm in Gang, er muss darüber nachdenken was er in Zukunft anders machen sollte.
Wenn dein Hund nachhaltig verunsichert ist und sich Stunden später noch anders verhält als sonst, ist das eindeutig zu viel.

Sowas würde ich rein nach Gefühl machen. Es gibt immer tausend Leute, die meinen es am Besten zu wissen. Aber DU kennst deinen Hund. Du weißt, wie er sich normalerweise verhält, du kannst doch selbst am Besten einschätzen, was für ihn ok ist und was nicht!
Wie gesagt, eine kurze Verunsicherung ist völlig ok. Er soll ja aus dem rausgebracht werden, was er vorher falsch gemacht hat. Aber es darf eben nicht anhalten.

lg,
Sanne

Geli
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Re: Ignorieren als Erziehungsmaßnahme

Beitrag von Geli »

Danke Sanne! . Damit kann ich arbeiten! Es ist aber heute tatsächlich so, dass man von jeder Ecke kritisiert wird. Ich mein jetzt nicht hier. Sondern unterwegs. Ich treffe jeden Tag so selbsternannte Hundeflüsterer, die mir meinen Hund erklären möchten. Heute morgen z. B. habe ich Sam einfach gekonnt übersehen, weil er demonstrativ in meinem Weg stand und habe ihn mehr oder weniger umgerannt. Oder viel mehr bin ich in ihn reingelaufen, damit er sich merkt, dass er Platz machen muss, wenn ich komme. Klingt irgendwie schon wieder so hart :frech:
Da hat mich doch tatsächlich eine Frau mit Dackel angepetzt, dass man ja so wohl nicht mit dem Armen Hund umgehen darf. Ich sollte mich dann echt nicht wundern, wenn er später aggressiv wird. Und schon bin ich wieder verunsichert :(
Ist echt nicht einfach so ein Sturkopf. Ich hoffe so sehr, dass ich da nicht so richtig was verbocke.
LG Geli
Liebe Grüße!

Geli

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