Alleinebleiben

Alles rund um die Erziehung.
Sanne
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Alleinebleiben

Beitrag von Sanne »

Hi,

Ich muss einfach mal meinen Frust ein bisschen abladen :(

Klein-Goethe hat bei uns von Anfang an das Alleinebleiben gelernt, allerdings nur zusammen mit Aussie Yeli.
Es lief auch immer super, er konnte recht bald gut alleinebleiben und alles war gut. Übers Semester hinweg bin ich in immer mehr Veranstaltungen gegangen und es hat super geklappt. Paar Stunden waren kein Problem.

Dann hat er irgendwann angefangen, Sachen kaputt zu machen. Er hat das Telefonkabel durchgebissen, meinen Wecker runtergeschmissen und auf den rausfallenden Batterien rumgekaut, Unterlagen für die Uni aus meinem Rucksack genommen, Stifte vom Schreibtisch genommen etc. Auch wenn er nur kurz alleine war. Er macht das zum Teil auch, wenn wir zu Hause sind und mal nicht auf ihn achten. Da kann er auch innerhalb von 10 Minuten ne ganze Zeitschrift schreddern.
Denke also nicht, dass das nur am Frust durch das Alleinebleiben lag. Er macht halt gern was kaputt - hat er von Anfang an gemacht.

So, wir haben ihm dann eine große Gitterbox gekauft, das Teil ist 120 cm lang und 85 cm hoch. Er kann also aufrecht drin stehen oder sitzen, er kann sich strecken, er hat was zu trinken drin etc.
Er geht gern in die Box, wird auch da drin gefüttert, hat sein gesamtes Spielzeug nur noch da drin und hat an sich kein Problem mit der Box. Wir sind allerdings noch in der Eingewöhnungsphase.
Ich schick ihn z.B. in die Box, mach die Tür zu und setz mich wieder an meinen Schreibtisch. Nach kurzer Zeit mach ich die Box wieder auf. Hier habe ich das Problem, dass er oft in der Box anfängt zu bellen, wenn die Tür zu ist. Wenn das passiert, warte ich kurz. Wenn er ruhig ist, mache ich die Box wieder auf. Er bleibt dann genau so liegen wie vorher, bellt aber zum Teil trotzdem wieder :n010:

In der Box alleinebleiben kann er noch nicht.

Jetzt habe ich angefangen mit ihm zu üben, auch ohne Yeli alleinezubleiben (gebe zu, das war ein Versäumnis, wir hätten das viel früher üben sollen!). Und das geht gar nicht! Er packt das vielleicht 2 Minuten oder so.

Ich weiß, dass er einfach noch Zeit braucht und ich das ganz viel und in ganz kleinen Schritten mit ihm üben muss.

Aber es frustet mich gerade total, bisher lief es so gut und jetzt kann er nichtmal zwei Minuten alleine in einem Zimmer bleiben! Wir müssen immer überlegen und organisieren, damit er nicht alleine ist während wir noch üben. Denn einfach so im Zimmer lassen wollen wir ihn nicht, sonst macht er nur noch mehr Sachen kaputt.

Morgen werden wir wohl oder übel alle beweglichen Sachen aus dem Zimmer räumen und ihm eine große Menge Altpapier und Karton zum Schreddern zur Verfügung stellen, weil wir beide dringend weg müssen. Aber auf Dauer geht das so ja auch nicht.

Echt, ich find das grad ziemlich schwierig und habe überhaupt nicht damit gerechnet dass wir jetzt plötzlich solche Probleme mit dem Thema bekommen :(
Musste nur mal bisschen jammern ;)

lg,
Sanne

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Resi
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Resi »

wie alt ist Goethe jetzt? Kann es sein dass er gerade zahnt?
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

Fibi
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Fibi »

Hallo Sanne,
mir geht es ein wenig ähnlich wie Dir.
Anfangs ist Billi mit Fine allein geblieben,das hat einigermaßen geklappt.
Nach Fines Tod mußten wir mit dem Üben bei null anfangen sie macht zwar nichts kaputt,aber sie fängt ein Wolfsgejammer ohne Gleichen an.
Natürlich üben wir mit ihr regelmäßig,das klappt auch bedingt,aber die Maus spürt schon genau,wenn es ernst wird und wir dann wirklich mal gehen müssen.Egal ob wir zwei-oder zwanzig Minuten weg sind,wenn wir wiederkommen werden wir gemaßregelt.Billi versucht uns dann anzukauen und springt an uns hoch.
(das unterdrücken wir natürlich -aber irgendwie schafft sie es doch meine Klamotten zu durchlöchern).

Bei uns gibt es ganz wenige Situationen,wo unsere Maus allein bleiben muß,denn wir nehmen sie mit zur Arbeit und sonst auch fast überall mithin.
Vor kurzem waren wir bei Freunden,die zwei Katzen haben,auf einem Geburtstag eingeladen,da haben wir einen "Hund"als Babysitter angagiert,das war dann,laut Nachbarn die meine Handynummer haben,ok.

Fühl mich irgendwie in die Zeit zurückversetzt als meine Tochter noch klein war,hätte nie gedacht,daß es mit Hunden auch stressig sein kann-Fine war da so souverän.
:mrgreen: Hoffentlich denkt jetzt keiner ich hätte damals ein Zweitbaby organisiert wenn ich mal weg mußte und es neben meine Tochter gelegt :mrgreen:

Ich denke da ist viel üben angesagt,das unsere Hundis lernen,das es was ganz normales ist mal alleinzusein,und nicht so gestresst sind.

P.S.:heftig den Batterien und den Kabeln,das ist natürlich total gefährlich-wer denkt den schon an solche Gefahrenquellen.

Hoffe für Dich das es bei Goethe nur eine Phase ist ,vieleicht zahnt er ja wirklich wie Resi vermutet.

Liebe Grüße Fibi
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Sanne
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Sanne »

Hi,

Er ist jetzt 6 Monate und die bleibenden Zähne sind soweit da - die Canini müssen vielleicht noch ein Stückchen weiter rauswachsen.
Ich habe mich in Bezug auf seine Zerstörungswut auch immer damit vertröstet, dass es nach dem Zahnen wohl besser wird, bisher wird es aber eher schlimmer.
Ist ja auch klar, als Welpi hat er vielleicht mal ein Blatt Papier ausm Papierkorb genommen und konnte dann zwei Stunden drauf rumknautschen. Jetzt zerlegt er wie gesagt auch ne ganze Zeitschrift in 10 Minuten.

Ja, du sagst es, Kabel und Batterien sind kein Spaß - habe aber wirklich nicht damit gerechnet dass er da drangeht. Für heute habe ich jetzt mal das Zimmer von allen beweglichen Sachen befreit, aber jeden Tag kann ich das nicht hin- und herräumen... :(

Fibi, wenigstens stehen wir so nicht alleine da!
Wie alt ist Billi? Wie übt ihr? Wie lange geht das schon so?
Hoffe wirklich dass wir das beide in den Griff kriegen!

lg,
Sanne

luisekatrin
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von luisekatrin »

Hallo Sanne,

unser 6 1/2-monatiger GP Carl benimmt sich auch wie Goethe. Wir haben auch einen älteren Hund im Haushalt und beide zusammen allein lassen geht (manchmal) gut, aber alles anknabbern (je schwieriger zugänglich desto besser) ist auch immer ein Problem. Ich denke, dass ist der Jugend und der Neugierde geschuldet. Carl quittiert übrigens "allein" allein lassen ebenfalls bereits nach ca. 15 Sekunden mit fassungslosem Gebell und Gejammer. Da müssen wir auch noch an der Frustrationstoleranz üben. Ich finde ihn im Vergleich zu unseren früheren Hunden oder Gasthunden extrem aktiv und das äußert sich eben auch in sehr viel erfindungsreichem Unsinn. Das wird bestimmt besser wenn sie älter und erwachsener werden :? !
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Fibi
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Fibi »

Hallo Sanne
Billi ist 14 Monate alt.Wir haben von Anfang mit dem üben angefangen.Allerdings haben wir den elementaren Fehler gemacht,das wir unsere Fine immer bei Billi gelassen haben.Wir hatten teilweise auch keine andere Wahl,in den Wochen wo Fine dann so krank wurde und schließlich gestorben ist.

Wir haben dann nach Rütter´s Methode geübt.Die Wohnung kurz verlassen und dann die Zeiten und Abstände langsam verlängert.Mal kurz zum Kiosk,mal schnell in den Supermarkt,das hat alles geklappt-nur wehe,ich bin mit dem Auto ne Runde um den Block gefahren bin hat sie gejault wie verrückt.Irgendwie merkt sie ob man nur übt,oder ob es ernst wird. :wink: Der Pü als solcher is ja nich blöd...zum schreien.

Naja,wir geben die Hoffnung nicht auf,üben fleißig weiter,machen manchmal ernst und freuen uns über kleine Erfolge :)
Ich denke unsere Hunde sind jung und wenn man mit Geduld an die Sache ranngeht wird das bald Geschichte sein :) Kopf hoch,irgendwann werden wir die Anektoden gerne erzählen,und wegen der Löcher in meinen Klamotten kann ich zu meinen Mann immer den rhetorischen Frauenspruch-"Schatz,ich hab nichts zum anziehen" rechtfertigen...

Kopf hoch,wird schon
liebe Grüße Fibi
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Birthe
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Birthe »

Sorry, aber diese Zerstörungswut kenne ich eigentlich nur von Hunden, die auch sonst zu wenig beschäftigt und ausgelastet sind. Meine beiden jaulen zwar auch kurz wenn ich weggehe, aber das hält nicht lange an, und dann liegen sie ruhig auf ihren Plätzen. Sie wissen auch, daß wenn ich wiederkomme, passiert immer was tolles, wir spielen, gehen Gassi, oder ich habe irgendwas leckeres mitgebracht zum Kauen.
Grüßchen
Birthe mit Ian, Hazel und Lara

Dagmar
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Dagmar »

Hallo,
ich denke, es kommt einfach auch auf den Hund an. Unser Dobi hat alles zerkaut, was in seiner Nähe war, egal ob wir da waren oder nicht. War dann im Erwachsenenalter kein Thema mehr. Sam hat nichts kaputt gemacht. Kalle hat auch alles zerlegt, aber nur, wenn wir nicht im Raum waren, mit Vorliebe BRILLEN! 4 Brillen wurden fast gänzlich aufgefressen, der Optiker meinte, Hunde würden die Kunststoffbrillen mögen :cry: .Auch bei ihm war es nur eine Phase, wenn auch eine teure. Inzwischen kann ich alles liegen lassen, auch meine Brillen!
Aber die Zeit dauert und man ist oft verzweifelt, weil man denkt, der bgreift das nie!
Aber Kopf hoch, sie lernen es! Und wir lernen Ordnung!
Viel Erfolg und sei geduldig!
LG
Dagmar

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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Happy »

Wenn ich das hier so lese bin ich doppelt und dreifach froh das meine Hunde so artig alleine bleiben.
Ich denke aber auch das das vom Hund abhängt und nicht zwangsläufig etwas mit fehlender Auslastung zu tun hat.
Ich hoffe für euch das das bald besser wird,Tips habe ich leider keine. :streichel:

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Re: Alleinebleiben

Beitrag von bazie »

...ich kann euch leider auch keine Tipps geben, weil meine drei Jungs artig im Flur liegen und schlafen bis ich wieder komme.
Liebe Grüße
Silvia mit Jason, Flashback und Lennox

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Shilana
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Shilana »

Puuhh, Tipps habe ich leider auch keine und benötige wohl eher selbst welche...
Rika bleibt ja nicht alleine ohne sich in vollster Lautstärke zu beschweren. Kaputt hat sie noch nie etwas gemacht, aber eben dieser Krach...
mal liegt sie stundenlang im EG und wir sind oben im OG...kein Ton und Rika pennt im Körbchen. D.h. ich kann auch die Zimmer verlassen ohne dass Terror gemacht wird.

Manchmal kann sie auch ein bis zwei Stunden entspannt alleine bleiben, ist zwar selten aber manchmal gehts und meistens eben nicht.
Keine Ahnung woran das liegt, ich bin mittlerweile vollkommen überfragt :n010:
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luisekatrin
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von luisekatrin »

@Dagmar: Sehe ich genau so - Carl ist unser sechster Hund (der erste GP) und alle Hunde haben sich unterschiedlich verhalten - letzenendes lernen sie es alle irgendwann, der eine früher, der andere später. Mangelnde Auslastung ist es mit Sicherheit nicht, ich habe meine Hunde immer dabei, mache Agility, zu Hause üben wir Tricks, sie sind mit im Stall und Carl hat täglich außerdem 2-3 Stunden "Spielbesuch" von einem Gasthund.
Trotzdem tröstlich zu hören, dass es mit dem Anknabbern besser wird!
Ich hatte übrigens auch eine Dobermannhündin (aus dem Tierheim), kam Carl vom Temperament her sehr nahe.
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Sanne
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Sanne »

Hi,
Birthe hat geschrieben:Sorry, aber diese Zerstörungswut kenne ich eigentlich nur von Hunden, die auch sonst zu wenig beschäftigt und ausgelastet sind. Meine beiden jaulen zwar auch kurz wenn ich weggehe, aber das hält nicht lange an, und dann liegen sie ruhig auf ihren Plätzen. Sie wissen auch, daß wenn ich wiederkomme, passiert immer was tolles, wir spielen, gehen Gassi, oder ich habe irgendwas leckeres mitgebracht zum Kauen.
Was wäre denn aus deiner Sicht für einen knapp 7 Monate alten Großpudel das richtige Maß an Auslastung?

lg,
Sanne

Dagmar
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Dagmar »

Hallo,
an der Auslastung, denke ich, liegt es nicht. Meine Hunde waren in der Huschu, haben Kurse in Objektsuche gemacht, regelmäßiges Man-Trailing-Training, als Junghunde tgl. geclickert, dabei noch 2-3 Std Spazieren gehen. Also mehr geht nicht, wenigstens bei mir nicht.
LG
Dagmar

Sanne
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Re: Alleinebleiben

Beitrag von Sanne »

Hi,

Ich denk auch nicht, dass es an der Auslastung liegt ;) Wollte nur wissen, was jemand der gar nicht weiß wie viel ich mit den Hunden mache so als passend ansieht ;)

Vielmehr bin ich mir bei meinem Jungspund recht sicher, dass das v.a. eine hormonelle Sache ist. Ich bemerke in den letzten 3-4 Wochen, dass er draußen wie drinnen unruhig ist, sich schlecht konzentrieren kann etc. Denke das nennt man Pubertät ;) Auch die Hundetrainerin meinte letztes Mal in der Junghundestunde zu mir, dass seine Hormone gerade überzukochen scheinen.

lg,
Sanne

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