Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

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Püdeli
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Püdeli »

Ich denke, dass laufen oder nicht laufen lassen individuell vom Hund abhängig ist. Meinen Rüden konnte ich im Freilauf ruhigen Gewissens zu jedem anderen freilaufenden (natürlich nicht zu angeleinten oder sonstwie ins Gehorsam genommenen) Hund hinlaufen lassen. Der hat sich sehr neutral verhalten, es gab keinen Stress, nur ruhige Begrüßung auf hündische Art und dann gings weiter. Mit ihm bin ich auch bedenkenlos auf Hundeauslaufwiesen unterwegs gewesen. Das würde mir mit Rosalie im Traum nicht einfallen - viel zu stressig für alle Beteiligten. Sie kann Begegnungen mit fremden Hunden einfach nicht regeln, dreht total hoch, wird rüpelig und wird, wenn sie Pech hat, auch noch gebissen (weil sie ja gepöbelt hat). Sicher bekomme ich dann zu hören: "Lass sie doch, sie wird das schon lernen. Wenn es einmal richtig weh tat, dann wird sie schon vorsichtiger werden." Meiner Meinung nach lernt sie rein gar nichts dadurch. Der Schmerz ist ihr in dem Augenblick total egal, jede Verletzung zieht bei ihrer schlechten Wundheilung eine wochenlange Behandlung nach sich und die Unsicherheit, ob ihre Leber das mitmacht, kostet mich unendlich viel Nerven. Also gibt es Hundekontakt nur mit Hunden, wo ich weiß, dass es funktioniert. Treffen wir unbekannte Hunde, wäge ich sehr genau ab, ob sich der ganze Stress lohnt. Bei einer vermutlich einmaligen Begegnung ist mir das Ganze zu aufwändig. Wir haben einige ausgewählte Freundinnen, mit denen wir ab und zu spazieren gehen. Das sind alles Hunde, die dem Pudel im Zweifelsfall körperlich gewachsen sind und die soweit erzogen sind, dass ihre Besitzer sie aus kritischen Situationen abrufen können. Außerdem müssen deren Besitzer damit klar kommen, dass mein Hund zusätzlich auch noch Jagdtrieb hat und ich trotz aller Schwätzerei trotzdem immer ein Auge auf den Pudel haben muss.
Viele liebe Grüße
Steffi mit Rosalie und Gaia sowie Yoshi im Herzen

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PfotenKumpel
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von PfotenKumpel »

Ich habe das Gefühl das ist auch ein riesen Unterscheid ob man in einer Großen Stadt unterwegs ist oder eher Ländlich!

Hier läuft es wie Hauptstadtpudel.

Ich bin ja nun auch nicht nur mit einem Hund unterwegs sondern Tag täglich mit 8-12 Hunden. Nein natürlich dürfen die nicht auf andere zubrettern, das wäre doch arg unfair! Aber sie dürfen ruhigen Kontakt aufnehmen. Da wird vorher auch nicht mit den Haltern groß Kommuniziert es passiert einfach und oh wunder es passiert eigentlich nie irgendwas. Die Hundehalter sind in aller Regel total begeistert und fragen ob sie sich anschließen können. Ich will gar nicht wissen wie viele Hamburger Familienalben ich mitlerweile mit meinen Hunden ziere.
Nimmt mein gegenüber sein Hund an die leine dann gehe ich an den Rand und lasse meine absitzen. Wer dann der Meinung ist direkt bei uns stehen zubleiben um ein Klönschnack anzufangen, ja sorry :roll: der soll sich nicht wundern wenn früher oder später einer aufsteht und dem hund dann doch hallo sagt.
Aber ich bin auch noch nie berechtigterweise von irgenwem dumm angemacht worden. Immer nur von irgendwelchen, in der Regel Jungrüden, Besitzern desen Hunde null komma nix hören, wie berserker in die Gruppe pesen und dann zu recht einen aufen Deckel bekommen. Darüber rege ich mich aber meistens nicht mal mehr auf. Sie wollen meine Argumente eh nicht hören also behalte ich sie auch für mich!
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Rohana
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Rohana »

Das was Du schreibst, Pfotenkumpel, deckt sich in etwa mit meinen Erfahrungen. Wir haben früher in Kaiserslautern Stadt gewohnt. Dort wo wir täglich unterwegs waren, stadtnaher Wald, da waren viele viele Hundehalter unterwegs. Wenn Du da jedesmal anleinst wenn jemand kommt - da läuft der Hund dann nur noch an Leine. Also hab ich es so gemacht: anleinen wenn der andere angeleint ist oder sonstwie vom Besitzer beizitiert ist. Ansonsten einfach laufen lassen. Und auch hier: es ist nie irgendwas Ernstes passiert. Diese Hunde kamen tatsächlich gut ohne zweibeinige Intervention klar.
Damals liefen unsere Hunde selbst in der City oft frei rum und keiner störte sich daran und sie störten keinen.

Das hat sich allerdings auch in der Stadt ein Stück weit geändert als diese erste Welle der 'Kampfhunde-Paranoia' durch die Presse ging. Da kam dann irgendwann die Leinenpflicht in der Stadt. Und man merkte, das viele Hundehalter zunehmend unsicher waren, wie sie sich verhalten sollten. Da gab es dann auch im städtischen Umfeld mehr angeleinte Hunde (und auch mehr, die mit Freilauf Probleme hatten). Aber es läuft auch heute noch dort recht gut und mit viel Möglichkeit zu Freilauf und Hundekontakt.

Als wir dann hier aufs Dorf zogen musste ich feststellen, dass ich viel weniger Hunde treffe. So ist es auch schwieriger, solche Begegnungen mit dem jungen Hund zu üben. Tja, und unter den Hundehaltern gibt es hier deutlich mehr, die vom freien Kontakt nichts halten, deren Hunde sofort beigerufen, angeleint werden. Inzwischen mach ich das auch so - da muss man sich natürlich schon an die Gepflogenheiten anpassen. Aber manchmal denke ich, dass meine Probleme mit Padge in der Stadt nicht solche Formen angenommen hätten, weil wir einfach viel mehr Übungsmöglichkeiten mit fremden Hunden gehabt hätten.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Moni
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Moni »

Rohana hat geschrieben: Als wir dann hier aufs Dorf zogen musste ich feststellen, dass ich viel weniger Hunde treffe. So ist es auch schwieriger, solche Begegnungen mit dem jungen Hund zu üben. Tja, und unter den Hundehaltern gibt es hier deutlich mehr, die vom freien Kontakt nichts halten, deren Hunde sofort beigerufen, angeleint werden. Inzwischen mach ich das auch so - da muss man sich natürlich schon an die Gepflogenheiten anpassen. Aber manchmal denke ich, dass meine Probleme mit Padge in der Stadt nicht solche Formen angenommen hätten, weil wir einfach viel mehr Übungsmöglichkeiten mit fremden Hunden gehabt hätten.
Ja so geht es mir auch :wink: . Von 12 Hunde im Dorf sind 6 ständig an der Flexleine und pöbeln sofort und dürfen auch nicht ab, weil sie entweder schon gebissen wurden oder selbst ausgeteilt haben. Weiter 4 waren extra mit ihnen zur Sozialisierung in der HuSchu und die dürfen auch ohne und mit Leine Hallo sagen und spielen. Grundsätzlich finde ich nicht, dass Hunde das alleine regeln sollen, ich bin bei meinen der Boss und wenn ich nicht will, dass sie pöbeln, rüpeln oder rumknurren haben sie das auch nicht zu tun. Bei Miro ein hartes Stück Arbeit und wir sind noch dran. Und Cookie na ja, der ist grad in der Nachmachphase und ich muss höllisch aufpassen, dass ich ihn gleich abfang. Und ja, leider gibts hier entschieden zu wenig Übungsmöglichkeiten.
Liebe Grüße-
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Rohana
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Rohana »

Das mit dem 'selber regeln' ist so eine Sache. Das könnt ich so pauschal nicht sagen. Wann immer Hunde unter sich sind regeln sie ihr Zusammensein. Das fängt mit Körperhaltung, Blicken,... an - oft so subtil, dass wir Zweibeiner das kaum mitbekommen oder doch sehr genau und bewußt zusehen müssen, bis wir das zu sehen lernen. Wenn wir das als 'pöbeln' oder 'rumknurren' wahrnehmen ist das ja meist schon ziemlich weit oben auf der Aggressionsskala.
So wie ich es von früher kannte hatte ich mit dem Selberregeln gar keine Probleme. Wenn den Settern was nicht passte sind sie entweder weggegangen oder sie hoben mal kurz eine Lefze oder so. Das war alles sehr moderat und für mich völlig in Ordnung. Sie müssen ja schon zeigen dürfen wenn ein anderer 'ihre Kreise stört'.

Solches wirklich rabiate Verhalten kenn ich (von meinen Hunden) massiv erst seit ich Padge hab. Sam und Tami (Dackelmix und Terriermix) haben auch mal gepöbelt - dann gab es 'ne Ansage, die Leine dran und gut war. Soweit leicht zu händeln . Bei Padge hätt ich nie gesagt 'regel das mal allein' - das ist fremden Hunden nicht einfach so zumutbar. mit ihm geht es mir wie Püdeli: bei Leuten und ihren Hunden, die wir häufiger sehen starte ich die Aktion, ihn an die anderen zu gewöhnen und nach der Eingewöhnung haben wir dann auch keine Probleme mehr. Kaba fängt nun seit neuerem an, sich anderen gegenüber zickig, dominant zu geben. Und da gibt es von mir dann auch gehörige Ansagen. Da ich auf keinen Fall will, dass sich das einschleift bin ich derzeit sehr restriktiv mit ihr in diesen Situationen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Bupja
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Bupja »

PfotenKumpel hat geschrieben:
Nimmt mein gegenüber sein Hund an die leine dann gehe ich an den Rand und lasse meine absitzen.


So finde ich das ja auch in Ordnung. Bei uns ist es nur leider so, dass ich mit Eve schon halb im Wald steh und extra nochmal sage, dass sie die Hunde bitte nicht zu ihr lassen sollen und dann machen sie es trotzdem. Und wenn Eve dann nach vorne geht, dann werd ich mit meinem Kampfhund beschimpft.
Es hat halt schon einen Grund, warum ich die Püs zu mir rufe und Eve demonstrativ an die Leine nehme.

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Christiane138
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Christiane138 »

Ich mach das ja auch nicht, weil ich grundsätzlich keine Kontakte will, sondern weil Knicka sich unsicher verhält.
Am Anfang habe ich es ja anders gemacht und da ist er dann aber immer gejagt worden, was ihn nicht sicherer gemacht hat.
Dann hab ich mit dem Training angefangen (nach Anraten meiner Trainerin) und finde es einfach nur doof, wenn wir immer wieder bedrängt und genötigt von anderen werden.

Teilweise ist das so extrem :shock: . Gerade anfangs hab ich echt für mich unglaubliche Erfahrungen machen müssen: Ich sehe von weitem jemanden mit Hund kommen, gehe komplett von dem Weg runter, bestimmt 7 Meter in die Wiese und lasse meinen Hund hinter mir absitzen.
Der entgegenkommende Hund wird aber trotzdem zu meinem hin gelassen. Nach meiner Bitte den Hund doch bitte zurück zu rufen, kam dann nur ein pampiges "komm, die wollen uns nicht".

Schön finde ich hier zu lesen, dass ich nicht wirklich alles falsch mache und es noch mehr Püs gibt, die Probleme mit Hundebegegnungen haben. Scheint also nicht so ganz untypisch zu sein :wink: .
Viele liebe Grüße,

Christiane

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PfotenKumpel
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von PfotenKumpel »

Ich muss sagen, Ich würde das Problem anders angehen als du es machst.
Denn in meinen Augen (ABER ich hab euch nicht gesehn!!) suggerierst du deinem Hund das es schon richtig ist angst zu haben denn du sorgst mal per se für Schutz. Schtz ist gut,richtig und wichtig, aber ein Hund der immer Schutz hat wird nie selbstsicher werden. Er kann nicht lernen Situationen selbst und vor allem richtig zu beurteilen.
Momentan ließt es sich für mich so, dass du versuchst deinen Hund zu schützen, aber mit jedem Hund den du nicht geblockt bekommst ist dein Schutz für deinen Hund nicht vorhanden. Aber er bekommt vorgelebt, ohhhh ein Hund schnell weg.... Denn du sagst ja selber du gehst teilweise weit auf die Wiese in den Wald. Der Hund bekommt also mit Oh ein Hund schnell unseren Weg verlassen und "verstecken".
Ich möchte aber einen souveränen Hund der auch mit Hundebgegnungen umgehen kann. Das muss er natürlich lernen. Habe ich also einen Hund der die Flucht ergreift. Werde ich ihn sicher nicht im Regen stehen lassen, aber er muss die Erfahrung machen das Weglaufen nicht drin ist und das die Anderen Hunden gar nichts schlimmes sind! Beides schafft man aber nicht wenn der Hund immer per se aus der Situation herausgenommen wird.
Ich würde an so einen Hund eine Schlepp machen und mich bei Hundesichtung einfach auf diese drauf stellen, nicht in die Hand nehmen! nur den Fuss drauf. Wenn Hund zu mir kommt gut. Wenn er zu dem anderen Hund geht besser. Aber er wird so lernen das nichts passiert. Rennt der eine Hund nicht weg, rennt der andere auch nicht hinterher! Die Hunde können sich einmal abcheken und dann kann jeder wieder seiner Wege weiter schlender. Ohne das einer sich verkreicht.
Das setzt natürlich voraus das ich den Hund der da entgehenkommt zumindest soweit lesen kann als das ich meine der wird nicht direkt Hackfleich aus meinem machen.
Merke ich das mein Hund sich bei mir verkreicht, ja dann bekommt er den Schutz den er haben will. Wird der andere einfach dreist oder rüpelig auch dann stehe ich meinem Hund natürlich bei und regel es notfalls auch für ihn. Aber jede Hundebegenung zu etwas ganz besonderen zu machen dadurch das man so ein "aufstand" mit aus dem Weg gehen und Blocken macht. Dadurch wird der Hund nie sicher im Umgang mit Fremden Hunden!
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Christiane138
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Christiane138 »

Vom Weg bin ich nur ganz zu Anfang unserer Übung gegangen und auch nur, wenn der Weg ganz eng war :wink: .

Es ist immer schwierig hier genau zu beschreiben wie man es macht :wink: . Ich schirme Knicka nicht grundsätzlich ab - wirklich nach Situation.
Aber ich möchte halt bestimmen, wann und zu wem er Kontakt bekommt.
Und es regt mich auf, wenn meine Meinung/Wünsche vom gegenüber einfach ignoriert wird :x .

Ich glaube auch nicht, dass ich seine Angst unterstütze, wenn er hinter mir absitzt, wenn ein anderer Hund uns entgegen kommt. Er sitzt auch ab, wenn Fahrräder kommen oder Fußgänger - da hat keiner von uns Angst :wink: .

Schwer zu beschreiben alles, ich möchte am liebsten alles richtig machen - aber das ist halt sehr schwer :roll: .
Viele liebe Grüße,

Christiane

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großpudelfan

Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von großpudelfan »

Hallo,

Ich denke der Hundekontakt kommt auch wirklich drauf an, welche Hunde sich nun treffen. Wenn Knicka sowieso recht unsicher ist, dann würde ich zB einen wilden Spieler erst gar nicht hinlassen. Aber woher weiß man das vorher? Da muss man die Hunde halt schon kennen.
Ich handhabe das so: Kommt ein Hund aggressiv auf uns zugerannt (ja das gibts hier tatsächlich, vor allem die Zwergpinscherleute hier finden es total lustig, wenn ihr Hündchen knurrt und kläfft... :x ) und/oder ist Riko an der Leine und einer kommt auf uns zugerannt, dann blocke ich erstmal ab. Ist Riko frei und der andere Hund auch, dann schaue ich, dass Riko nicht auf den Hund zubrettert (wobei er das mittlerweile sowieso nicht mehr macht) und die Beiden dürfen Kontakt haben. ist der andere Hund an der Leine, dann halte ich Riko sowieso bei mir.
Ich glaube ich würde Knicka nicht jedes mal beschützen. Zumindest gegen eine ruhige Hundebegegnung spricht doch nichts?!

Rohana
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Rohana »

Genau das was Pfotenkumpel beschreibt hat mir diese großen Probleme mit Padge beschert. Er war im schönsten Halbstarken- und Rüpelalter, wo wir hätten fleißig Hundebegegnungen üben müssen. Er zeigte damals erste Tendenzen zum rüpeln, aber da ging es noch mehr in die Richtung 'ich will mit dir toben, obs Dir passt oder nicht'. Dann hatte ich über 3 Monate meine Hunde krank - ansteckende Hals- und Nasennebenhöhlenentzündung. Hundekontakt absolut keine gute Idee, denn sowas will man ja nicht noch in der ganzen Umgebung verteilen. Also: Hundeplatz gestrichen, jedem Hund weiträumig aus dem Weg gegangen. Ich bin da mit meinen dreien vom Weg runter, hab den anderen Hundehaltern schon von weitem erklärt, dass meine krank sind und sie ihre ja nicht zu meinen lassen sollen. Also: hektische Betriebsamkeit und Meideverhalten. Als die Hunde wieder fit waren und ich wieder normal an anderen vorbei wollte reagierte Padge extrem unsicher, was bei ihm dann dazu führt, dass er nach vorn geht und aggressiv wird. Ab da zeigte er massive Leinenaggression. Unsere Baustelle für die nächsten Jahre war geboren :( .

Aber diese Situation bei uns war damals natürlich extrem. So hast Du das mit Knicka ja nicht, Christiane. Nur zeigt es doch, wo sowas hinlaufen kann wenn man eben in so ein Extrem verfällt.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Hauptstadtpudel
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Ich denke Hundekontakte lernen geht nur durch Kontakte mit Hunden, und Unsicherheiten werden sicherlich auch durch "gute" Kontakte überwunden - allerdings kann man das in der "realen" Welt halt nicht überall garantieren.
Wir hatten heute wieder Training und Inez Meyer meinte momentan hätten sie viele unsichere Hund im Kundenkreis, so dass sie eine Spielgruppe anbieten wollen und ich könnte mal überlegen, ob ich mit Bolle da mal ab & zu (damit es eben immer wieder fremde Hunde sind) vorbeikommen will.
Wir haben ja recht viel Hundekontakt hier, aber trotzdem gefällt mir die Idee, weil einem manchmal nochmal ein bißchen "die Augen geöffnet" werden, für die fremden, aber auch für den eigenen Hund :wink: .
Vielleicht könntet ihr ja mal forschen, ob bei Euch sowas in der Nähe stattfindet, oder Eure Trainerin anregen, solch eine Gruppe zu gründen? Nun musst Du ja erst mal wieder mobil werden, würde Dein Mann denn eine solche Veranstaltung auch mitmachen?
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

cachoude
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von cachoude »

Hi, ich glaube, ich verstehe dich, Christiane ganz gut. Mir geht es ähnlich und ich habe meine Konsequenzen geschlossen und habe nun für mich zumindest eine gute Lösung gefunden. Ich habe mit meinen Hunden (Zwergpudel und Terrier-Mix) ähnliche Probleme mit anderen Hunden wie du. Eigentlich sind gar nicht die Hunde das Problem, sondern die Halter der anderen Hunde. Die meisten Hunde, die ich treffe, sind Labradore, Hovawart und größere Mischlinge. Problem: Ich weiß genau, wenn diese Hunde erstmal spielen, kennen die keinen Rückruf mehr und die Halter wissen nicht, wann sie eingreifen müssen und wie sie das im Zweifelsfall tun sollten. Hinzu kommt, dass für Pippa spielen gleich gesetzt wird mit rum-rennen und Hakenschlagen. Sobald ein großer Hund sie dann eingeholt hat, wird sie meist über den Boden gekegelt und hat keine Chance sich zu behaupten (3kg gegen ca. 20-30 kg). Ich habe noch keinen 0815-Hundehalter gesehen, der hier in der Lage war, seinen Hund sicher abzurufen (Die spielen doch nur) und ich muss Pippa dann befreien. Das erspar ich mir und Pippa nun konsequent und nehm Pippa einfach an die Leine und geh zügig meiner Wege. Sie hört dabei ganz toll und hat auch mehr Interesse an einem Leckerchen als an einem anderen Hund :streichel:
Freunde habe ich mir mit diesem Verhalten hier in der Gegend aber nicht gemacht, da keiner wirklich versteht, warum ich meinen Hund schnapp und wortlos meiner Wege gehe, wenn ich andere mit Hunden sehe. Die verstehens eh nicht.

Damit meine Hunde auch Kontakt zu anderen Hunden haben, gehe ich in den Hundeverein. Kontakt haben, bedeutet ja nicht nur spielen, sondern mal mit mehreren Hunden und Menschen an der Vereinshütte sitzen, nebeneinander und miteinander zu trainieren usw.
Spielen findet dort ganz selten statt, aber meine Hunde haben eben gelernt, dass der Anblick von anderen Hunden nicht gleichzusetzen ist mit spielen.
Dort habe ich auch eine ganz gute Freundin, die Cairns züchtet und mit der ich ab und zu spazieren gehe. Sie hat 8 Hündinnen und ich würde sagen, wir gehen einfach mit 10 Hündinnen spazieren udn die Hunde interagieren miteinander, aber sie spielen ganz wenig im eigentlichen Sinne. Mehr als eine kleine Runde über die Wiese ist da nicht, keine stundenlangen Renn-Orgien, sondern gemeinsames Laufen in der Gruppe.
Ich und meine Hunde Hunde genießen es vielmehr mit Hunden unterwegs zu sein, die ihrerseits auch im Rudel leben und nicht so ein großes Interesse an wilden Spielen haben und andererseits merke ich, wie Pippa lernt sich unter anderen Hunden lieber zurückzunehmen. Ich lasse es bei den Cairns auch zu, dass sie Pippa deutlich machen, welches Verhalten nicht erwünscht ist. Aber ich bin mir sicher, dass diese Hündinnen wissen, wie weit sie gehen können und ich weiß, dass die Hunde absolut im Gehorsam stehen und zur Not auch abrufbar wären, wenn es brenzlig werden würde. Pippa hat einmal ganz ordentlich die Backen voll bekommen und hat geschrien wie am Spieß, aber ich vertraue den Hunden einfach, dass die wissen, was sie tun und ich weiß, dass auch die Besitzerin weiß, wie weit sie ihre Hunde machen lässt. Pippa darf aber dort auch lernen, sich selbst mal gegen ein jüngeres Rudelmitglied durchzusetzen. Sie wird öfter mal eingeladen im Welpenauslauf Animateur zu spielen und darf dann auch den Welpen mal zeigen, dass sie was zu sagen hat :-) Auch das tut ihr sehr gut, dass sie mal in der Position ist, zu beweisen, dass sie auch wer ist.
Seit ich dieses Sozialverhalten eines echten Rudels und auch deren Interaktion mit meinen Hunden erlebt habe, verzichte ich gerne auf irgendwelche blöden Sonntagsspaziergänger, die ihre Hunde durch spielen auslasten wollen und dazu mein Püdelchen missbrauchen wollen.
Also haben meine Hunde keinen Kontakt zu unbekannten Hunden. Meine beiden haben ja sich und ab und zu sinnvollen Kontakt zu ganz ausgewählten Exemplaren.
Aber blöd angemacht, wird man da natürlich trotzdem. Nur ich habe keine Probleme mit meinen Hunden. LG

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Christiane138
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Christiane138 »

Wir üben gezielt Hundekontakte in der HuSchu - so ähnlich wie Katja das beschrieben hat.
Da ich ja unser "Problem" kenne und gerne weiter dazulernen möchte, hab ich meine Trainerin direkt angesprochen, ob ich bitte in wechselnden Gruppen mal reingucken kann um möglichst verschiedene Hunde zu treffen.

Zur Zeit haben wir deswegen zusätzlich zu unserer normalen Junghunde-Gruppe (wo auch mal der eine oder andere fremde Hund vorbei schaut), Mittwochsvormittags eine Gruppe nur mit großen Hunden (Golden Retriever und Co) wo Knicka und ich schön üben können und ich mir auch ganz viel von der Trainerin erklären lassen kann :D. Den Kurs wird mein Mann jetzt mit Knicka weiter machen :D , solange ich nicht kann...

Außerdem dürfen wir so zwischendurch mal Gruppen besuchen, wo halt ein Teilnehmer verhindert ist. Für mich ist aber halt wichtig, dass ich einfach noch mehr lerne die anderen Hunde zu verstehen.

Auffällig ist, sobald Knicka an Sicherheit in einer Gruppe gewinnt, weil er die Hunde kennt, sucht er sich den vermeintlich Schwächsten raus und mobbt den.

Wenn wir kleine Hunde unterwegs in der freien Wildbahn treffen, dann lasse ich ihn da auch ran, wenn für mich alles passt. Meine Trainerin hat mir mehrfach gezeigt, dass ich mich auf Knicka seine Hundekenntnis verlassen kann.
Er ist da sehr sensibel und zeigt mir durch sein Verhalten schon, ob der Gegenüber es ggf. nicht gut mit ihm meint.
Da nehme ich seine Einschätzung sehr Ernst und lasse ihn dann halt aber auch hin, wenn ich sehe, es ist okay für ihn :) ...

Manchmal treffe ich z.B. auch einen Boxer auf unserer Runde. Da haben wir schon alles mögliche probiert :wink: . Knicka durfte da auch schon hin, leider ist der auch einfach zu grob - so dass das auch einfach nicht funktioniert. Nur mal so als Beispiel, dass ich es ja doch auch versuche und nicht generell alles abschirme was kommt :wink: .
Aber grundsätzlich möchte ich halt entscheiden, wer und was zu meinem Hund kommt :wink:
Viele liebe Grüße,

Christiane

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Oekohexe
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Re: Kontakte zu Hunden - einfach unkontrolliert laufen lassen??

Beitrag von Oekohexe »

Oh ich lese hier sehr interessiert mit und bin eigentlich froh , das Andere ähnliche Probleme haben wie wir . Und ich bin froh immer wieder was dazu zu lernen .
Theo war schon sehr oft für andere Hunde der Hase und leider hat er gelernt sich die Anderen durch aggressives Verhalten ( auch zubeißen ) :oops: vom Leibe zu halten , so nach dem Motto komm mit bloss nicht zu nahe . Er wurde auch schon oft von größeren überrant , weil die können ja nicht so schnell bremsen oder wenden . Wir üben und sind über positive Hundebegegnungen froh .
Komischerweise gibt es auch viele Hunde die kein Problem sind egal welche Größe oder Geschlecht . :?:

Ich weiss auch das es der falsche Weg ist Hunde zu meiden , aber man will oft einfach nur in Ruhe ne Runde laufen . Die letzten 5 Jahren hat die sogenannte Hundedichte stetig zu genommen . Wir fahren oft in Wald . :wink:
LG Dagmar & Theo

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