Hi,
Also von tauschen halte ich auch gar nichts.
Hab einen Aussie-Mix und der ist auch so schlau, alle Situationen in denen sie mal Leckerli bekommen hat werden gespeichert und später wiederholt sie das dann, damit wieder Leckerli kommen.
Hatten wir z.B. beim Leinebeißen, beim Abruf und sie ist auch ganz wild auf die Briefträgerin, die sie vor 2 Jahren ein einziges Mal gefüttert hat.
Meiner Meinung nach kannst du einem Hund nur relativ schwer beibringen, nicht an Essen zu gehen, wenn du nicht da bist. Das Einzige was da hilft, es muss was richtig schlimmes passieren
in dem Moment wo der Hund es nimmt, also keinesfalls später.
Je nach Hund kann das sein, leere Konservendosen, die du ans Futter bindest. Wenn der Hund es runterzieht, fallen die Dosen mit runter. Oder Sprühhalsband und dann mit Videoüberwachung einsetzen. Allerdings musst du da vorsichtig sein und deinen Hund genau einschätzen können. Je nachdem, wie sensibel der Hund ist, können solche Methoden auch schlimme Ängste hervorrufen. Dazu wendest du dich also am Besten an einen Trainer, der den Hund einschätzt. Je nach Charakter braucht es da auch einige Wiederholungen, bis der Hund sicher weiß, es passiert immer was Schlimmes wenn ich klaue.
Wichtig ist auch, das Futter darf nicht noch vom Hund gefressen werden, nachdem das Schlimme passiert ist. Du musst also dann auch zur Stelle sein und es wegnehmen.
Solange der Hund hier noch im Lernprozess ist, darf er niemals was erwischen ohne dass direkt eine Strafe erfolgt. Sonst wird er es möglicherweise nie lernen.
Mein Hund ist auch so ein Kandidat, der alles frisst und auch klaut. Ich hab bei ihr auch mal ausprobiert, Trockenfutter zur freien Verfügung zu füttern. Da hat sie ganz normale Mengen gefressen und trotzdem noch genauso geklaut.
Ich persönlich denke, dass es bei meinem Hund eine Stressreaktion ist. Sie zeigt das hauptsächlich in Situationen, die sie als stressig empfindet. Und manchmal, wenn die Gelegenheit einfach zu günstig ist
Erzähl doch mal ein bisschen, wie dein Hund so ist. Ist sie ängstlich oder nervös? Könnte es vielleicht damit zusammenhängen? Dass sie klaut, um Stress zu bewältigen?
Wichtig ist natürlich auch die Beschäftigung. Ich bin keiner, der wahnsinnigen Wert auf Auslastung legt. Aber wenn natürlich ein Hund so gut wie nur in Haus und Garten ist und kaum rauskommt, dann sind solche Verhaltensweisen oft die Folge. So 1-2 h Spaziergang pro Tag sollte man einem jungen gesunden Hund schon bieten.
Der andere Punkt ist natürlich die Erziehung.
Ich persönlich lege z.B. keinen großen Wert auf Platz und Bleib. Aber wenn du willst, dass der Hund das kannt, musst du es sorgfältig aufbauen und die Zeiten und Ablenkung langsam steigern. Wenn du den Hund sehr oft korrigieren musst, hast du es gar nicht erst richtig aufgebaut. Hier musst du nochmal einen Schritt zurück und das Kommando auflösen und loben, bevor ihre Geduld erschöpft ist. Und die Zeiten dann langsam steigern.
Wichtig ist natürlich auch das Management bei euch. Wenn es dem Hund immer wieder gelingt, Dinge zu klauen, weil er unbeaufsichtigt mit essbaren Dingen in Kontakt kommt, wirst du das Verhalten auch nie rausbringen. Dazu ist das Erfolgserlebnis einfach zu groß. Du musst also sehr penibel darauf achten, dass sie nichts erwischt. Mit kleinen Kindern natürlich nicht einfach. Kinder und Hunde sind einfach etwas, worauf man immer ein Auge haben muss!
Ich würde dir empfehlen, für Zeiten wenn du nicht auf den Hund achten kannst, einen Ruheplatz für den Hund einzurichten. Das kann eine geräumige Box sein, die im Bedarfsfall ab und zu verschlossen werden kann. Im Prinzip reicht es auch, den Hund auf einem Platz anzubinden. Würde ich aber mit Kindern nicht machen, weil vielleicht mal der Tag kommt, an dem der Hund Ruhe vor den Kindern haben will und sie lassen ihn nicht in Ruhe. Er hat dann keine Rückzugsmöglichkeit und kann nicht ausweichen, was Konflikte schafft und auch gefährlich werden kann.
In eurem Fall also lieber eine Box oder ein Platz in einem anderen Zimmer, wo dann einfach die Tür geschlossen wird.
Wichtig ist, dass auch das langsam eintrainiert und aufgebaut werden muss. Du kannst den Hund nicht einfach in die Box packen und die Tür zumachen, das muss über Wochen sorgfältig eintrainiert werden, so dass der Hund sich in der Box wohlfühlt und sie als Rückzugsort annimmt.
Ganz wichtig ist natürlich auch, dass es nicht darin enden darf, den Hund dauernd wegzusperren. Ist wirklich nur für Momente gedacht, in denen du gerade nicht so genau aufpassen kannst. Und selbstverständlich braucht der Hund genügend Auslauf und Beschäftigung. Dann kann er auch für einen begrenzten Zeitraum in einer Box liegen und schlafen.
lg,
Sanne