Leinenführigkeit

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Kazua
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Kazua »

Leinenführigkeit kannst du auch durch "ignorantes laufen" trainieren. Das heißt du läufst einfach "deinen Weg" und dein Hund muss dir folgen. Dabei biegst du immer dann in eine andere Richtung, wenn die Leine kurz davor ist auf Spannung zu kommen. Das führt dann dazu, dass du Kreuz und quer durch die Gegend läufst, du brauchst dafür also etwas Platz. :wink: Legolas wird dann aber lernen, dass er nur in der Richtung vorwärts kommt, in die du gerade läufst und dass es sich für ihn lohnt dich im Auge zu behalten, da deine Bewegungen nicht vorhersehbar sind. Dadurch muss er sich an dir orientieren und neben dir laufen.

Übrigens halte ich es für eine gute Idee fürs üben die Leine am Halsband zu befestigen und wenns schnell gehen soll/muss am Geschirr. Mit meiner habe ich auch auf diese Art trainiert, weil das bei Zug stehenbleiben nur wenig Erfolg brachte und mich noch zusätzlich genervt hat. Und ich habe gemerkt, dass das (genervter Hundeführer) keine gute Grundlage für Training ist. :D

da er ja wie du sagst einfach stur geradeaus zieht, versucht er wahrscheinlich einfach dem Druck an seinem Hals mit mehr Tempo möglichst schnell zu entkommen. Dass er es dadurch nur schlimmer macht, wird er von alleine nicht verstehen. (Da haben wir bei unserer ersten Hündin auch vergeblich drauf gewartet)

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Valerie
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Valerie »

Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen :) werd das kreuz und quer laufen auch mal ne Zeit lang ausprobieren, klingt sinnvoll :D
Liebe Grüße von Valerie mit Legolas, Lara & Sophie

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Pudelpower
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Pudelpower »

Bei Raven war/ist der Richtungswechsel auch am effektivsten. Ich habe das nicht nur an der Straße sondern auch immer mal zwischendurch geübt, also auch auf Wiesen. Mit dem Stehenbleiben und Warten, bis die Leine wirder locker ist, dauert es mir manchmal einfach zuuuuuuu lange. Raven ist nämlich sehr guckig und da kann die Leine ruhig straff sein, das stört ihn nicht.
Er geht zwar noch nicht so perfekt an der lockeren Leine, wie ich es gern hätte, aber er hat das schon sehr viel gelernt und man braucht da selbst viel Geduld.
Die Differenzierung *Halsband = nicht ziehen* und *Geschirr = darf ziehen* hatten/haben wir auch.
Halt durch Valerie, mit der Zeit legt sich bestimmt auch Legolas weniger ins Zeug!
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Valerie
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Valerie »

Ich wollte euch nur mal diesen Tipp geben:

https://www.youtube.com/watch?v=WVhRYq8NujM

Nach diesem Schema trainieren wir seit heute und ich habe das Gefühl, dass dieser Ansatz sehr gut ist.
Liebe Grüße von Valerie mit Legolas, Lara & Sophie

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dagmarjung
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von dagmarjung »

Legolas ist erst 10 Monate alt. Da ist es ganz normal, daß die Leinenführigkeit noch nicht so dolle ist. Nach meinen Beobachtungen ist das von den Alltags- Gehorsamsübungen die schwerste für junge Hunde, weil sie viel Konzentration und Selbstbeherrschung über lange Zeit erfordert. Dazu kommt noch, daß das natürliche Trabtempo des Hundes höher ist als unser Gehtempo. Ich erinnere mich noch gut, wie körperlich anstrengend ich es als Teenager fand, mich dem langsamen Gehtempo meiner Großtante anzupassen. Unseren Hunden wird es da ähnlich gehen.

Bleib dran mit dem Training, auch wenn du alles richtig machst, dauert es eine ganze Weile. Ich finde, Leinenführigkeit ist auch eine Sache der mentalen Reife das Hundes, von einem junger Hüpfeclown, der von allem begeistert und leicht abgelenkt ist, kann man da noch nicht viel Ausdauer erwarten. Wenn es in kurzen Übungen und wenig Ablenkung gut klappt, darf man allmählich mehr fordern.
Meine Cara war mit 10 Monaten auch noch lange nicht perfekt leinenführig, das mußte ich immer und immer wieder üben.

Den Wechsel zwischen Geschirr (darf ziehen) und Halsband (darf nicht ziehen) finde ich sinnvoll, damit man sich nicht das Traning selber immer wieder kaputt macht, wenn es mal schnell gehen muß oder man einfach keine Lust zum Üben hat. Als kleinen zusätzlichen Trick kann ich empfehlen, eine sehr dünne Leine zu verwenden. Für meine Cara (8 kilo Kleinpudel) habe ich von Anfang an die dünnste Leine (5mm) verwendet, die zu haben war. Vorteil: man merkt schneller, wenn der Hund zieht, weil es früher lästig wird, wenn die dünne Strippe in die Hand schneidet, und kann sofort darauf reagieren.


Dagmar & Cara

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Nohub
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Nohub »

Bei uns hat der Richtungswechsel mehr gebracht, als das Stehenbleiben.
Aber ich denke, es kommt auch ein wenig auf den Hund an und worauf er eben mehr/ besser reagiert.
Nachdem das Stehenbleiben bei Barny nicht viel gebracht hat ( wir haben es wirklich lange probiert ) sind wir zu Richtungswechsel übergegangen. Wichtig ist, daß man den Hund vorher nicht anspricht, sondern den Richtungswechsel ohne Hinweis oder Vorwarnung vornimmt. Und siehe da, Barny hat es damit wirklich sehr schnell gelernt. So gut sogar, daß er auch die Schleppleine nicht bis zum letzten Zentimeter genutzt hat. Er wußte sehr genau, welche Leine dran ist und hat die jeweilige Länge ohne zu ziehen respektiert.

Ich wünsche euch viel Erfolg beim Üben. :)
LG Birgit
LG von Birgit und Dante (Großpudel, *04.07.2022)

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Jede Begegnung, die unsere Seele berührt,
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Valerie
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Valerie »

Ja natürlich ist er noch jung und muss das nicht perfekt können, aber er hängt sich ja wirklich mit voller Kraft in die Leine und das ist für mich sehr anstrengend und für ihn weder gesund noch gut. Das Stehenbleiben hat bei uns gar keine Wirkung gezeigt. Das mit dem Richtungswechsel finde ich schwer weil dafür oft wenig Platz ist und man es nicht überall üben kann. Wenn es geht mach ichs aber schon auch immer wieder. Die Methode aus dem Video find ich gut, weil er eben gar nicht bis zum Ende der Leine kommt und es auch nur weiter geht wenn seine Aufmerksamkeit bei mir ist. Ich erwart mir aber natürlich auch da nicht, dass er in einer Woche perfekt an der Leine läuft. Aber wir bleiben mal dran und ich hoffe dass das nun der richtige Weg ist :)
Liebe Grüße von Valerie mit Legolas, Lara & Sophie

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isiariane
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von isiariane »

Ich halte überhaupt nichts davon es einem Welpen/Junghund erst zu erlauben an der Leine zu ziehen und dann später daraus ein Problem zu machen. Wie gesagt es geht mir ums LEinenziehen bei einem jungen HUnd, noch nicht ums Bei-Fuß-gehen, dazu muß er schon ein gewisses Alter haben.

Mozart kam mit 8 Wochen zu mir, nach 2 oder 3 Tagen hat er den ersten Spaziergang mit mir an der Leine gemacht und zwar so, wie er es auch die nächsten Wochen und Monate getan hat. Mit 4 Kleinhunden zusammen, die Lütten ziehen nicht an der Leine und von Mozart habe ich das vom ersten Tag an auch erwartet. Natürlich kann und darf er die gesamte Leine (ca. 150 cm) nutzen, aber ziehen mag ich nicht. Er ist eigentlich zu Anfang inmitten der Zwerge gelaufen, dann eine Weile hinter ihnen und irgendwann, als er dann größer und frecher wurde (und die Minis anfing zu ärgern), da mußte er auf der linken Wegseite laufen und die Minis rechts. Auch da durfte er seine Leinenlänge ausnutzen, aber er mußte auf der linken Seite bleiben und er durfte nicht ziehen, weder nach vorne noch zur Seite. Da die ersten Spaziergänge ja noch recht kurz waren, war es ja nie eine längere Zeit, wo der Knirps sich konzentrieren mußte. Nach einigen Wochen bin ich dann auch mit Mozart alleine spazieren gegangen, da waren wir dann viel im Wald. Da brauchte er ja nur wenige Meter an der Leine laufen, bis zur Straßenüberquerung, danach war er unangeleint, erst vor der Straße auf dem Rückweg ging es wieder an die Leine. Ich bin überhaupt dafür, einen Junghund möglichst viel unangeleint laufen zu lassen, denn dann sind es immer nur kurze Momente, wo er konzentriert an der Leine laufen muß. Und ich bin mit Klein-Mozart von Welpe an jede Woche auf den Hundeplatz gefahren, da hat er das an der Leine laufen auch unter Ablenkung früh gelernt. Und er hat auch bald das Bei-Fuß-Laufen gelernt.

Heute kennt MOzart sowohl das Kommando "Fuß" wie auch "Nicht ziehen". Bei Fuß muß er links neben mir laufen und bei nicht ziehen einfach darauf achten nicht an der Leine zu ziehen. Das ist mit Halsband, denn im Geschirr gibt es andere Befehle. Auf "Vorwärts bzw. schneller" soll er die Leine straff halten (beim Zughundetraining) und auf "langsam oder vorsichtig" soll er gescheit laufen, also nicht mit Schwung in die Flexi rennen oder so.

Mozart ist auch noch recht jung, mittlerweile 14 Monate, aber ich glaube nicht, das er mit der Leinenführigkeit überfordert ist/war. Es wurde langsam gesteigert und ein Befehl kam zum anderen und ab und an klappt es dann auch mal nicht so gut. Aber zu über 90% kann ich mich auf meinen HUnd in dieser Hinsicht verlassen. Und ansonsten reicht ein Anraunzen, notfalls noch ein zweites Anraunzen (wenn sehr viel Ablenkung ist, kommt das mal vor), aber dann erwarte ich vom Hund, das er pariert.

Vielleicht bin ich etwas streng in dieser Hinsicht mit meinen Hunden, aber ich mag nicht durch die Gegend gezogen werden und für den HUnd ist es ja auch nicht gesund. Mein Pflegehund, den ich hier über ein Jahr hinweg 4 x die Woche hatte, das war ein junger Bayrischer Gebirgsschweißhund, und der hat mich die ersten Wochen mächtig durch die Gegend gezogen. Da habe ich mir geschworen, wenn hier je wieder ein großer Hund einzieht, der lernt vom ersten Tag an ordentlich an der Leine zu laufen. Der Schweißhund ist hier mit gut 7 Monaten das erste mal erschienen und war da schon recht schwer und somit einfach blöd an der Leine zu führen. Jetzt kommt der nur noch hin und wieder mal, wenn beide Besitzer gleichzeitig arbeiten müssen. Aber mittlerweile brauche ich auch diesen Hund nur einmal anschnauzen, dann läuft er auch gescheit an der Leine (es sei denn, es ist eine frische Wildfährte, dann mache ich auch heute noch den "Flieger" hinter ihm, aber da kann der arme HUnd nichts zu, da reagiert er einfach).

Es gibt auch heute noch Tage, da vergißt MOzart seine Leinenführigkeit einfach, wenn es richtig spannend ist (neuer und fremder Hund in der HuSchu), oder wenn mein Mann/meine Tochter unsere große Hündin zu einem gemeinsamen Spaziergang mitnimmt oder wenn interessante Fahrzeuge an uns vorbei fahren. Da ärgert mich der Herr MOzart auch immer noch mal und springt mir in die Leine, aber er ist auch erst 14 Monate alt, natürlich wird er auch dann korrigiert und meistens hält er sich an unsere Vereinbarung von der durchhängenden Leine.

Also ich beginne mit der Leinenführigkeit am allerersten Tag, wenn ich einen Hund habe. Zu Anfang natürlich sehr spielerisch, aber es ist mir von Anfang an wichtig, das der Hund nicht wie doof an der Leine zieht oder bockt, denn das macht keinem Spaß (auch dem HUnd nicht). Nun habe ich auch Zeit (und Lust) das dem Hund zu vermitteln. Wenn Leine-Lauf-Training gerade garnicht gut läuft, dann gehe ich viel ohne Leine spazieren und es gibt nur kurze Phasen (wenige Minuten), wo ich das dann von meinem HUnd am Tag verlange.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

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Iska
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Iska »

da schließe ich mich Ariane an.... bei uns gibt es auch von Anfang an ein *nicht ziehen*-Kommando.... manchmal dauert(e) es etwas.... :frech:
Mit unserer Iska hatte ich das damals nicht konsequent genug geübt... am Ende musste ich in der Pubertät ( da zogen dann mal 55 Kilo....) das Halti zur Hilfe nehmen und das nervte uns beide und sowas wollte ich beim neuen Hund gar erst nicht wieder haben... :frech:
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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